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Rheinische Post: Kommentar: Die Fonds-Lösung

Düsseldorf (ots)

Die drohende Staatspleite von Griechenland legt
die Mängel der Europäischen Währungsunion gnadenlos offen. Die 
fehlende Ausschlussdrohung und der im Grunde zahnlose Stabilitätspakt
sind entscheidende Webfehler einer Währungsverfassung, die den Euro 
massiv gefährdet.
Weil die EU nicht helfen darf und soll, zieht die Brüsseler 
Kommission  unterstützt vom deutschen Finanzminister Schäuble  nun 
die Idee eines Europäischen Währungsfonds aus der Schublade. Der soll
wie sein großer Bruder in Washington, der Internationale 
Währungsfonds (IWF), Not-Kredite an den maroden griechischen Staat 
unter strengen Auflagen vergeben.
Doch auch hier unterliegt Brüssel wieder einem Denkfehler. Der IWF 
hilft bei Zahlungsbilanzkrisen, wenn einem Land plötzlich die Devisen
fehlen, um seine Auslandsschulden zu bezahlen. In der Währungsunion 
sind Devisen unnötig, weil der Euro die gemeinsame Währung ist. 
Griechenland hat sich verpflichtet, in diesem Rahmen zu wirtschaften,
und hat überdies auch Sitz und Stimme in der Europäischen 
Zentralbank. Es gibt für das Land am Südzipfel Europas nur eine 
Chance, wieder kreditfähig zu werden: Es muss eisern sparen.

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