Rheinische Post: Polizisten als Prügelknaben Kommentar Von Gregor Mayntz
Düsseldorf (ots)
Gewalt gegen Polizisten ist keine neue Erscheinung. Kein Ganove lässt sich gerne festnehmen, und auch politisch motivierte Gewalt haben schon viele Polizisten mit schweren Verletzungen, bleibenden Schäden, ja mit dem Leben bezahlt. Dass Linksextremisten am Wochenende in Berlin den Tod von Polizeibeamten beim Zünden ihres Sprengsatzes in Kauf nahmen, ist ebenfalls nicht Ausdruck einer plötzlich aufgetretenen Eskalation. Sondern nur eine weitere Spitze eines gewaltigen Eisberges, der in seinen bedrohlich gewordenen Dimensionen nur gelegentlich wahrgenommen wird. Wenn in Problemvierteln Polizisten nur noch mit Großaufgeboten für Ordnung sorgen können, wenn immer mehr Beamte erleben müssen, dass sie zu Streitigkeiten gerufen und dann selbst zusammengeschlagen werden, wenn sogenannte Fans bei Fußballspielen und sogenannte Demonstranten bei Protesten den blutigen Konflikt geradezu suchen, dann wird klar, dass eine Grundlage unserer Gesellschaft ins Rutschen geraten ist. Es geht um die Anerkennung der Grundrechte des Anderen. Auch des Rechtes auf Leben und körperliche Unversehrtheit des Mitbürgers in Uniform. Es ist gut, dass Union und FDP dem erschreckenden Trend zur Gewalt nun die Drohung mit schärferen Strafen entgegensetzen. Das war höchste Zeit.
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