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Rheinische Post: Gebührenfrei

Düsseldorf (ots)

In Nordrhein-Westfalen gibt es ab dem Wintersemester keine Studiengebühren mehr; die Landesregierung hat ihr Wahlkampf-Versprechen eingelöst. Dass sie sich dabei von zwingenden wissenschaftlichen Erkenntnissen hätte leiten lassen, kann man nicht behaupten: Für jede Statistik und jede Studie, die die soziale Unverträglichkeit der Gebühren belegen, gibt es eine Gegenstatistik und eine Gegenstudie. In der Schlacht der Empiriker haben die Gebühren-Gegner den Sieg bisher nicht errungen. Die Abschaffung ist eher eine Sache der politischen Emotionen. Studiengebühren werden als Affront empfunden, weil doch der Staat gute Bildung für seine Kinder finanzieren müsse. Das kann man meinen, allein: Finanziert werden muss sie, da sind sich die Parteien einig. Und das Plus, das die Gebühren brachten, will keiner den Unis wieder nehmen. Also kommt der Ersatz aus Landesmitteln, sprich: aus Schulden. Rot-Grün verschiebt das Problem nur - von dieser auf die nächste Generation und von wenigen Privilegierten (das sind Akademiker nämlich) auf alle. Jetzt finanziert auch die Arzthelferin mit ihren Steuern den Ersatz für die Gebühren, die der Arztsohn nicht mehr zahlen muss. Emotionen sind in der Politik nicht immer der beste Ratgeber.

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