Rheinische Post: Arbeit für den Ruhestand
Düsseldorf (ots)
Beim Thema Altersarmut ist die Politik in der komfortablen Lage, dass sie nicht in großem Stil Linderung herbeiführen muss, sondern vorbeugen kann. Die Aufgabe für die Zukunft ist allerdings enorm: Ab etwa 2020 gehen vor allem im Osten jene Jahrgänge in Rente, die gebrochene Erwerbsbiografien haben. Zeiten von Arbeitslosigkeit, geringe Löhne und Selbstständigkeit mit geringem Einkommen drücken die Renten. Es ist höchste Zeit, dass die Politik dieser Entwicklung gegensteuert. Als wichtigstes Signal sollte von den Renten-Runden der Regierung ausgehen, dass sich Anstrengung lohnt. Wer Jahrzehnte Vollzeit gearbeitet hat, muss am Ende besser dastehen als Arbeitnehmer mit langen Phasen der Arbeitslosigkeit und auch besser als die Teilzeit-Jobber. Für die private Vorsorge muss dieses Prinzip auch gelten: Wer in einen Riester-Vertrag zahlt, sollte auch dann spürbare Vorteile gegenüber den Nicht-Vorsorgern haben, wenn er im Ruhestand auf Grundsicherung angewiesen ist. Nicht zuletzt ist entscheidend, die Erwerbstätigkeit im Alter attraktiver zu machen. Die geplante Neuregelung der Hinzuverdienstgrenzen ist dafür nützlich. Zudem bedarf es eines Mentalitätswechsels in den Betrieben: Senioren sollten angesichts des Fachkräftemangels als Arbeitskräfte willkommen sein.
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