Rheinische Post: Mehr Geld für Pflege
Düsseldorf (ots)
Ein Kommentar von Eva Quadbeck:
Was Angehörige Demenz-Kranker bei der Betreuung und Versorgung leisten, ist enorm. Viele von ihnen leben in permanenter Überforderung. Ihnen mehr Geld für die Organisation der Pflege zu geben, ist ein richtiger Schritt. Mit dem zusätzlichen Geld können sie sich ein Stück Freiheit erkaufen. Die Regierung erhöht den Beitrag für die Pflegeversicherung dafür maßvoll. Vor dem Hintergrund, dass es bei Demenz um eine Volkskrankheit mit rasch steigender Zahl an Betroffenen geht, ist dies nicht zu beanstanden. Die Solidargemeinschaft wird weniger belastet, je mehr Pflegebedürftige zu Hause leben. Daher ist eine Stärkung der häuslichen Pflege zukunftsweisend. Allerdings benötigen die pflegenden Angehörigen mehr Hilfe als nur zusätzliches Geld. Sie brauchen mehr fachliche Beratung, eine größere Auswahl an flexiblen Hilfen und Ausgleich für ihre persönliche Belastung. Zur Lösung dieser Probleme liefert die Pflegereform zumindest Ansätze. Nicht akzeptabel ist, dass viele Angehörige Demenz-Kranker schlicht nicht wissen, dass ihnen bereits heute bis zu 200 Euro monatlich für die Betreuung zustehen. Ernst gemeinte Hilfsangebote müssen auch breit kommuniziert und unkompliziert bewilligt werden.
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