Rheinische Post: Respekt für Pflegebedürftige
Düsseldorf (ots)
Für die meisten Menschen ist es ein Schicksalsschlag, wenn Vater oder Mutter oder der eigene Lebenspartner zum Pflegefall werden. In dieser Ausnahmesituation fällt es schwer, pragmatisch eine Versorgung zu organisieren, die den Pflegebedürftigen gerecht wird und die Angehörigen nicht überfordert. Die Versicherten müssen bei den Kassen medizinisches Gerät, die Einordnung in die passende Pflegestufe und andere Hilfen beantragen. Ein respektvoller Umgang der Krankenkassen mit den Versicherten und deren Angehörigen sollte selbstverständlich sein. Der Gesetzgeber hält es aber für notwendig, genau darauf mit neuen Regelungen hinzuwirken. Das ist ein erschütternder Befund über den Zustand des Pflegesystems. Um nicht nur im Rahmen der Leistungsbewilligung einen respektvollen und menschenwürdigen Umgang mit den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen zu sichern, bedarf es vor allem gut ausgebildeter Pflegekräfte in ausreichender Zahl. Doch daran hapert es. Insbesondere in den Pflegeheimen werden immer mehr angelernte Kräfte eingestellt. Ein respektvoller Umgang ist auch nur dann möglich, wenn genug Zeit vorhanden ist, die Betroffenen zu versorgen. Deshalb ist die Einführung eines neuen Pflegebegriffs, der sich am echten Bedarf der alten Menschen orientiert, so dringend.
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