Rheinische Post: Milder Winter fördert Seuchen
Düsseldorf (ots)
Der Landwirtschaft in NRW drohen nach BSE und Blauzungenkrankheit erneut schwere Verluste. Der "Schmallenberg-Virus" führt bei Rindern und Schafen zu Missbildungen des Nachwuchses und Fehlgeburten. Noch ist unklar, wie weit sich die Krankheit ausbreitet. Der Fall zeigt deutlich, dass Tierseuchen kein regionales Phänomen mehr sind. Mit der zunehmenden Globalisierung werden ständig neue, exotische Erreger importiert. Sie kommen in Schiffscontainern oder mit dem Flugzeug. Trotz strenger Kontrollen ist es nicht möglich, winzig kleine Stechmücken an der Einreise zu hindern. Wenn der Winter, wie in diesem Jahr, besonders mild ausfällt, fühlen sich die Überträger auch in unseren Breiten wohl und richten enormen Schaden an. Es gibt aber auch gute Nachrichten. Der "Schmallenberg-Virus" wurde schnell erkannt. Das liegt daran, dass der Gesundheitszustand der Rinder in der modernen Milchwirtschaft täglich durch Messgeräte überwacht wird. Tritt der Verdacht einer Erkrankung auf, sind die Labore in der Lage, den genetischen Fingerabdruck eines Virus zu bestimmen und mit Erregern in anderen Ländern abzugleichen. Ist die Fahndung erfolgreich, können Impfstoffe schneller entwickelt werden. Das System funktioniert aber nur, wenn die Daten gut gepflegt werden. Die geplante Meldepflicht ist daher überfällig.
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