Rheinische Post: Kommentar: Energiepolizei - nein danke
Düsseldorf (ots)
Der Energieverbrauch von Wohngebäuden soll bis 2020 um ein Fünftel gesenkt werden. Das Ziel ist alle Anstrengungen wert. Die Einsparmöglichkeiten sind immens, weil der Großteil der Gebäude in Deutschland noch immer energietechnisch in der Steinzeit steckt. In guten Jahren gelingt es gerade einmal, ein Prozent des Bestands energetisch zu sanieren. Dass bei diesem Tempo alle vernünftigen Klimaziele verfehlt werden, liegt auf der Hand. Die Fördergelder für die Gebäudesanierung werden gekürzt statt aufgestockt, die Verhandlungen über verbesserte steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten stecken fest - da kommt das besorgte Umweltministerium auf den Gedanken, das Energiesparen auf dem Verordnungsweg voranzutreiben. Etwa durch die Verkürzung der Austauschfristen für Heizkessel. Zudem soll künftig der Schornsteinfeger kontrollieren, ob bei der jüngsten Renovierung auch die Wärmedämmvorschriften eingehalten worden sind. Bauminister Peter Ramsauer warf das Wort von der Energiepolizei in die Debatte. Nun, die braucht es nicht. Wer Energie spart, spart Geld, deshalb ist Druck überflüssig. Nötig ist allerdings intelligente Hilfe bei der Bewältigung der finanziellen Durststrecke zwischen der Investition in Energieeinsparung und der Ernte des Erfolgs. Vor allem für Mietwohnungen sind praktikable, faire Lösungen gesucht.
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