Rheinische Post: Frauenquote kommt Kommentar Von Eva Quadbeck
Düsseldorf (ots)
In der Frage der Frauenquote droht Deutschland von der europäischen Realität überholt zu werden. Während die deutsche Frauenministerin noch nicht einmal eine zahnlose Selbstverpflichtung durchsetzen kann, bastelt die EU-Kommission bereits an einem Gesetz, dass Unternehmen zwingt, Vorstände und Aufsichtsräte zu mindestens 40 Prozent mit Frauen zu besetzen. Deutschland wäre dafür besser gewappnet, wenn sich bereits heute mehr tun würde in Sachen Frauen in Spitzenpositionen. Die fehlende Frauenquote kann sogar zum Wettbewerbsnachteil werden. In vielen europäischen Ländern gibt es bereits Quoten von 30 oder 40 Prozent für die Spitzengremien der Unternehmen. An öffentlichen Ausschreibungen dürfen sich nur die Firmen beteiligen, die alle gesetzlichen Vorgaben erfüllen - eben auch den Quotenanteil für Frauen. Ministerin Schröder und die Liberalen erweisen den Unternehmen im Land einen Bärendienst, wenn sie heute eine Frauenquote verhindern, die morgen Wettbewerbsnachteile bringt. Der Frauenanteil in Führungspositionen ist längst nicht mehr eine Frage politischer Korrektheit oder ideologischer Gerechtigkeitsvorstellungen, sondern vielmehr eine Frage, ob sich Unternehmen zukunftsweisend ausrichten.
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