Rheinische Post: Kommentar zu moslemischen Unruhen: Den Provokateuren keine Chance geben
Düsseldorf (ots)
Droht der Gewaltausbruch in der islamischen Welt wegen des Mohammed-Schmähvideos auch auf Deutschland überzugreifen? Erhöhte Wachsamkeit ist angesagt, zumal eine rechtspopulistische Splitterpartei den umstrittenen Film in Berlin zeigen will. Es ist gut, wenn Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich energisch gegen diese Provokation vorgeht. Denn die Behauptung, die Aufführung verteidige die hohen Güter von Kunst- und Meinungsfreiheit, ist leicht als Vorwand zu entlarven. Rattenfänger dürfen aus keiner politischen oder religiösen Richtung geduldet werden. Vor diesem Hintergrund ist es ebenfalls richtig, dass Friedrich dem "christlichen Hassprediger" Terry Jones die Einreise verweigert und dass NRW-Innenminister Ralf Jäger seine Behörde angewiesen hat, die Salafisten im Land gerade jetzt besonders aufmerksam zu überwachen. Angst vor der Gewaltwelle, deren Grenzen zwischen Wut, Fanatismus und Terrorismus fließend sind, wäre indes ein schlechter Ratgeber. Es ist ein Mut machendes Zeichen für das friedliche Nebeneinander der Religionen, dass islamische Autoritäten und Verbände in Deutschland sofort zur Besonnenheit aufgerufen haben. Das wird radikalisierte Einzeltäter zwar nicht abschrecken. Doch die jüngsten Entscheidungen der Innenminister zeigen: Was möglich ist, wird für unsere Sicherheit getan.
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