Rheinische Post: Frauen zahlen sich aus
Düsseldorf (ots)
Aufsichtsräte und Vorstände von Spitzenunternehmen entscheiden über hunderttausende Arbeitsplätze, über Produktionsstandorte, Innovationen, Börsenkurse, Umwelteinflüsse, gesellschaftliches Engagement. Wenn nicht auch Töchter an diesen Schaltstellen der Macht interessiert wären, müssten sich ihre Väter Sorgen um sie machen. Wer als Politiker für mehr weiblichen Einfluss auf Chefetagen plädiert, sollte sich nicht rechtfertigen müssen. Nicht das Ob, sondern das Wie sollte also diese politische Debatte prägen. Leider lehrt die Erfahrung, dass die erwünschten Ziele durch Selbstverpflichtungen in der Regel nicht erreicht werden. Für wirtschaftliche Entscheidungen ausschlaggebend ist die Abwägung von Kosten und Nutzen. Für viele Unternehmen scheinen die Kosten der Nichtberücksichtigung von Frauen bisher nicht hoch genug zu sein. Eine gesetzliche Frauenquote könnte dies ändern, denn bei Nichterfüllen der Quote drohte den Unternehmen ein Bußgeld. Der Vorschlag des Bundesrats ist zudem moderat: Er beginnt mit der Vorgabe von 20 Prozent Frauen in den Aufsichtsräten nur in den größten Unternehmen ab 2018. Das ist erreichbar. Ab 2023 gibt es dann sicher genügend kompetente Frauen, um die Quote von 40 Prozent zu erfüllen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell