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Rheinische Post: Kairo will mitreden = Von Birgit Svensson

Düsseldorf (ots)

Die Botschaft des neuen und wie er betonte ersten demokratisch gewählten Präsidenten Ägyptens war eindeutig: Das Land am Nil ist zurück auf der politischen Weltbühne. Mohammed Mursi meldete in seiner mit Spannung erwarteten ersten Rede vor der UN-Vollversammlung den Anspruch an, nach der Überwindung des Mubarak-Regimes in der Region wieder mitreden zu wollen. Mursi erhob die Palästinenser-Frage zur drängendsten Frage, die die Vereinten Nationen zu lösen hätten. Unabhängig von der Richtigkeit dieser These muss sich Israel darauf einstellen, dass Ägypten ein noch schwieriger Partner wird. Ohnehin mehren sich am Nil die Stimmen, die eine Revision des vor über 30 Jahren geschlossenen Friedensvertrags mit dem jüdischen Staat fordern. Selbstbewusst bot Mursi zudem Hilfe bei den blutigen Konflikten in Syrien, Sudan und Somalia an. Der außenpolitische Eifer in allen Ehren. Doch der ägyptische Bürger fragt sich eher, wann der als Verlegenheits-Kandidat der islamistischen Moslembruderschaft ins Amt gekommene ehemalige Universitätsprofessor, der einmal an einer US-Universität gelehrt hat, die drängenden Probleme im eigenen Land in Angriff zu nehmen gedenkt.

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