Rheinische Post: Kommentar: Brückensanierung: Jetzt ist NRW an der Reihe
Düsseldorf (ots)
Der Bericht der Landesregierung über den Zustand der Infrastruktur in NRW hat erneut gezeigt, in welch desolatem Zustand sich die Brücken an den Verkehrsschlagadern des Landes befinden. Nicht nur die Pfuschereien am Bau in den 60er und 70er Jahren sind dafür verantwortlich, sondern auch die Politiker aller Couleur, die es zuließen, dass viel zu wenig Mittel in den Erhalt der Bauwerke investiert wurden, weil ihnen prestigeträchtige Neubauten wichtiger waren. Erst jetzt, da viele Bauwerke so marode sind, dass nur noch der Abriss möglich ist, rückt das Thema Infrastruktur in den Fokus der Landespolitik. Der neue NRW-Verkehrsminister Michael Groschek macht sich die Brückensanierung zur Aufgabe. Der frühere SPD-Generalsekretär hat in der Landesregierung beim Gezerre um die Etatmittel eine größere Durchsetzungskraft als sein Vorgänger Harry K. Voigtsberger. Das Land kann aber nur die Planungsgelder bereitstellen, für die Sanierungskosten ist der Bund zuständig. Die Weichen werden in Berlin gestellt. Statt im Landtag zu zanken, sollten sich die Fachpolitiker zusammenschließen und im Bund gemeinsam dafür kämpfen, dass die jahrzehntelange Benachteiligung von NRW bei der Mittelzuweisung endet.
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