Rheinische Post: Verwaltung kann Ex-Banker gut gebrauchen
Düsseldorf (ots)
von Thomas Reisener
Der Vorschlag der FDP, die unterbeschäftigten Banker der ehemaligen WestLB in der Verwaltung arbeiten zu lassen, ist unkonventionell. Aber das war die FDP beim Thema WestLB schon immer. Als sie vor zwölf Jahren als erste Partei die Privatisierung der Landesbank gefordert hat, klang das damals auch unkonventionell. Entsprechend wurde die FDP belächelt. Hätte man ihren Vorschlag stattdessen ernsthaft geprüft und nicht erst zwölf Jahre später umgesetzt, wäre dem Steuerzahler das WestLB-Debakel erspart geblieben. Der aktuelle FDP-Vorschlag hat zwei Vorteile. Erstens: Die Banker, für die der Staat immer noch aufkommt, sind zu teuer, um sie mangels Aufträgen unterbeschäftigt zu lassen. Und auch zu schade dafür: Es geht immerhin um hoch qualifizierte Mathematiker, Informatiker, Kaufleute und Juristen. Warum sollen sie nicht im Rahmen von Steuerfahndungen Unternehmen bewerten? Die Schulverwaltung unterstützen? Oder die Kreditberatung der Verbraucherzentralen? Zweitens: Die Betroffenen sind nicht faul, sondern sie wurden durch die desaströse WestLB-Politik des Landes zur Untätigkeit verdammt. Sie werden gebraucht. Und sie haben Anspruch darauf, entsprechend behandelt zu werden.
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