Rheinische Post: Krisenherd Korea = Von Godehard Uhlemann
Düsseldorf (ots)
Die USA verschieben den Test einer Interkontinentalrakete im pazifischen Raum. Die Entscheidung ist weise, denn sie vermeidet eine unnötige weitere Eskalation in der Korea-Krise. In der nordkoreanischen Hauptstadt mag man das als Einknicken des verhassten Klassenfeindes vor den Kriegsdrohungen von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un feiern, Washington wird sich dadurch nicht provoziert fühlen. Man weiß um die eigene militärische Stärke, die dem nordkoreanischen Regime im Kriegsfall keine Chance zum Überleben ließe. Das werden auch die Machthaber in der Hauptstadt Pjöngjang wissen und fürchten. Ihr Selbsterhaltungstrieb wird aktuell als Kriegsdämpfer wirken. Was Angst bereitet ist die Möglichkeit irrationaler Militärentscheidungen. Mit Südkorea befindet sich der Bruder aus dem Norden formell noch im Krieg. Den Waffenstillstandsvertrag von 1953 hatte Kim Jong Un vor kurzem aufgekündigt. Dies kann man als Zugeständnis an die verbohrten Militärs werten, die um Einfluss fürchten und den jungen politisch-diplomatisch unerfahreren Kim Jong Un testen wollen.
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