Rheinische Post: Die hohen Kosten des Internets = Von Reinhard Kowalewsky
Düsseldorf (ots)
In gewisser Hinsicht kann man die Durchsuchung bei der Telekom ja begrüßen: Natürlich muss geklärt werden, ob Europas Telefonkonzerne ihre Marktmacht dafür nutzen, möglicherweise überhöhte Preise für die Einlieferung von Internetdaten zu verlangen. Gleichzeitig sollte man aber fair sein: Europas Telefonfirmen investieren viele Milliarden Euro in die Aufrüstung der Netze. Irgendjemand muss das bezahlen. In den USA machen dies überwiegend die Kunden, weil die dortigen Kosten für DSL, Kabelanschlüsse und Mobilfunk höher liegen. In Deutschland kostet ein Standard-DSL-Anschluss dagegen nur rund 30 Euro. Es ist also nachvollziehbar, wenn die Netzbetreiber auch für die Einleitung von Daten gewisse Gebühren verlangen. Für die Zukunft wird es wohl keine Alternative geben, als das Geschäft teilweise zu regulieren. Wenn Telekom und Co. Geld für die Anlieferung von Daten fordern, muss dies transparent und diskriminierungsfrei geschehen. Es darf nicht passieren, dass kleinere Firmen indirekt ausgebremst werden, indem es Mengenrabatte für große Anbieter gibt. Auch Zuschläge für schnelle Reaktionszeiten für Spieleanbieter sind denkbar - aber sie müssen fair sein.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell