Rheinische Post: Kommentar: Macht der Spritanbieter
Düsseldorf (ots)
In der Ferienzeit steigen die Benzinpreise, das weiß fast jedes Kind. Die Bundesregierung hatte diesem Treiben des Oligopols der Mineralölkonzerne, die frühzeitig gemeinsam höhere Preise immer dann verlangen, wenn sie von steigender Nachfrage ausgehen können, längst Einhalt gebieten wollen. Das Kartellamt sollte eine Markttransparenzstelle schaffen, bei der Autofahrer online einsehen können, wo in ihrer Nähe die günstigsten Tankstellen zu finden sind. Auf diese Weise, so die Hoffnung, würden Preissprünge und -erhöhungen beschränkt. Doch bislang ist nichts geschehen. Viele Benzinverkäufer haben anscheinend keinen besonderen Wert darauf gelegt, dass für die Verbraucher aktuelle Preisbewegungen an ihren Zapfsäulen schon in diesen Sommerferien abrufbar sind. Das ist ein Ärgernis, das nur allzu deutlich macht, wie wenig die gesamte Branche auf das Wohlwollen der Verbraucher angewiesen ist, wenn sie weiter zusammensteht. Die Regierung steht dieser Marktmacht ohnmächtig gegenüber. Das Preismeldesystem, so es denn irgendwann funktioniert, wird daran nichts ändern.
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