Rheinische Post: Amazons Macht = Von Reinhard Kowalewsky
Düsseldorf (ots)
Das Vorgehen des Bundeskartellamtes gegen Amazon ist aus zwei Gründen zu begrüßen. Erstens muss der Internetgigant gezwungen werden, seinen Partnerfirmen eine freie Preispolitik zu erlauben. Wenn beispielsweise ein Weinhändler für Amazon bestimmte Rotweine anbietet und ausliefert, darf man ihm nicht verbieten, direkten Kunden das Produkt günstiger anzubieten. Immerhin spart er beim Direktverkauf die an Amazon zu zahlende Vermittlungsprovision von 15 Prozent des Warenpreises. Und um eine Monopolisierung im Internet zu verhindern, ist auch wichtig, dass viele kleine Firmen eigene Listen mit festen Kunden haben, denen sie ihre Angebote immer wieder zusenden können. Zweitens ist zu begrüßen, wenn sich das Kartellamt die Praktiken der US-Online-Giganten anschaut: Apple setzt faktisch Festpreise für alle seine Produkte durch - eine zweifelhafte Praxis. Google hindert Nokia daran, Youtube als App auf Handys zu installieren - an sich auch ein Missbrauch von Marktmacht. Das Kartellamt sollte genau hinsehen.
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