Rheinische Post: Kommentar
Griechenland muss sein System ändern
= Von Martin Kessler
Düsseldorf (ots)
Die Solidarität in Europa funktioniert noch. Mit großer Mehrheit hilft der Bundestag den Griechen abermals mit vielen Milliarden aus. Daran ändern auch die Nein-Sager in Union und Linkspartei nichts. Eine richtige Entscheidung, denn ein Grexit, das Ausscheiden Athens aus dem Euro, wie ihn die CDU-Abweichler wünschen, kommt die deutschen Steuerzahler am Ende teurer als ein drittes Hilfspaket. Jetzt müssen allerdings die Griechen stärker mitspielen als bisher und ihr Land endlich wettbewerbsfähig machen. Und deshalb sind die Bedingungen des Programms wichtiger als die zusätzlichen Milliarden.
Noch absurder als die Einwände der Unionsabweichler sind die der Linken. Sie beklagen, dass das meiste Geld nicht an Griechenland, sondern an Banken und Gläubiger fließt. Dabei ist doch klar, dass mit den Hilfen Altkredite und Zinsen abgegolten werden müssen. Wer ein Darlehen aufnimmt, sollte es nun mal zurückzahlen. Auch wenn es nur mit fremder Hilfe geht.
Ob am Ende den Griechen ein Teil erlassen wird, könnte Ergebnis langer Verhandlungen auf Grundlage bestehender Verträge sein. Den Erlass muss sich Athen erst einmal mit Wohlverhalten verdienen.
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