Rheinische Post: Kommentar: Flüchtlingskinder müssen Deutsch können
Düsseldorf (ots)
In der weltpolitischen Katastrophe des Flüchtlingsstroms aus gescheiterten Staaten wie Syrien und Afghanistan steckt ein tausendfaches individuelles Drama: entwurzelte, traumatisierte Kinder. Allein 40.000, womöglich mehr, muss Nordrhein-Westfalen dieses Jahr in den Schulunterricht integrieren. Das ist eine riesige Herausforderung. Aus diesem Plus (das 1,6 Prozent der Schülerzahl entspricht) nun allerdings den drohenden bildungspolitischen Kollaps abzuleiten, ist auch übertrieben. Zumindest gewinnt, wer sich vor Ort umhört, einen differenzierteren Eindruck. Deswegen sollten wir auch schleunigst wieder aufhören, über Quotenlösungen zu reden. Oder soll demnächst der hier aufgewachsene Junge aus einer türkischen Familie am Gymnasium abgewiesen werden, nur weil seine Eltern die falsche Sprache sprechen? Eins allerdings stimmt: Die Flüchtlingskinder müssen unbedingt vernünftig Deutsch können, bevor sie am normalen Unterricht teilnehmen. Die 300 Lehrer, die das Land flugs eingestellt hat, werden das nicht allein stemmen können. Daher ist die Anregung richtig, in dieser Ausnahmesituation über unkonventionelle Maßnahmen nachzudenken. Studenten und Pensionäre in die Deutschkurse - warum nicht?
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