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Rheinische Post: Kommentar: Teurer Brexit

Düsseldorf (ots)

Den kundigen Briten dämmert langsam, welchen Tort sich das Land mit dem Austrittsvotum angetan hat. In London brechen die ersten Banken ihre Zelte ab, Industriekonzerne verlagern ihre Produktion auf den Kontinent. Jetzt präsentiert die EU-Kommission auch noch die Rechnung, die bei Vertragstreue der Briten fällig wird. Die Rede ist von bis zu 100 Milliarden Euro. Die britische Premierministerin Theresa May, die auf einen harten Brexit setzt, trat bereits die Flucht nach vorne an. Die vorgezogenen Neuwahlen kommen so früh, dass sich das gesamte Desaster des Austritts dem breiten Publikum noch nicht erschließt. Böse Vorahnungen allein werden aber die Wahl nicht entscheiden. Geschickt hat die britische Regierungschefin alle innenpolitischen Gegner umdribbelt. Weniger Glück hat May mit dem Brocken Europa. Ihre harte Verhandlungsposition mag nachvollziehbar sein, sie hat aber die Rest-Europäer zusammengeschweißt. So viel Einigkeit wie auf dem jüngsten Gipfel war selten. May hat einen Block von 27 Nationen gegen sich. Das könnte auch für sie zu viel sein.

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