Rheinische Post: KOMMENTAR IG Metall überzieht
Düsseldorf (ots)
Von Maximilian Plück
Die Metall-Arbeitgeber befinden sich in einer Zwickmühle. Wirtschaftlich geht es der Branche prächtig. Noch gibt es keinerlei Anzeichen eines konjunkturellen Einbruchs. Entsprechend selbstbewusst kann die IG Metall in die Tarifgespräche für die 2,4 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie starten - und tut dies mit ihrer hohen Lohnforderung auch. Zudem wird wohl kein Unternehmer verneinen können, dass es Sinn macht, für die Pflege eines Angehörigen und die Erziehung von Kindern Arbeitszeit zu reduzieren. Auch für die Schonung von besonders belasteten Schichtarbeitern lassen sich gute Argumente finden. Doch dass IG-Metall-Chef Jörg Hofmann erklärt, beides - die Geldforderung von sechs Prozent und der Entgeltausgleich bei Arbeitszeitabsenkung - hätten nichts miteinander zu tun, ist eine originelle Betrachtungsweise. Beides kostet Geld, das die Firmen dringend benötigen, um etwa die Digitalisierung im Betrieb voranzubringen. Ganz zu schweigen davon, dass völlig ungeklärt ist, wie die wegbrechende Arbeitskraft eigentlich ausgeglichen werden soll.
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