Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Rheinische Post: Integrationsbeauftragte fordert Qualitätsoffensive für Flüchtlingskurse

Düsseldorf (ots)

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), hat eine Qualitätsoffensive bei den Integrationskursen für Flüchtlinge gefordert. Ein Sieben-Punkte-Forderungskatalog der Staatsministerin im Kanzleramt sieht unter anderem vor, die individuelle Leistungsfähigkeit der Migranten stärker zu berücksichtigen, die Wartezeiten zu verkürzen und berufsbegleitende Sprachangebote auszubauen. Der Forderungskatalog, der bereits an Innenminister Horst Seehofer (CSU) ging, liegt der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag) vor. Trotz unterschiedlicher Voraussetzungen würden derzeit "alle Teilnehmer 600 Stunden bis zum Abschlusstest durch den Kurs ,gezogen' - teils ohne ausreichend auf die individuellen Lernfortschritte Rücksicht zu nehmen", heißt es in dem Papier. Um besser auf die Bedürfnisse der Migranten eingehen zu können, müsse die Kursteilnehmerzahl von 25 wieder auf 20 reduziert werden. "Um die Regeln und Prinzipien sowie die Werte und Gepflogenheiten des friedlichen Zusammenlebens von Anfang an zu vermitteln, sollten Erstinformations- und Wegweiserkurse eingeführt werden", fordert Widmann-Mauz zudem. Diese sollten den Integrationskursen vorgeschaltet und notfalls in der Herkunftssprache vermittelt werden. Hinterher müssten sich Berufssprachkurse an die Integrationskurse anschließen. Auch der Eigenkostenbeitrag für Geringverdiener müsse reduziert werden. "Denkbar wäre eine Härtefallregelung, wonach Personen, die über ein Einkommen unterhalb der Pfändungsgrenze verfügen, von der Kostentragungspflicht befreit werden", heißt es in dem Forderungskatalog. "Nötig ist eine echte Qualitätsoffensive bei den Integrationskursen", sagte Widmann-Mauz der Zeitung. "Die Kurse müssen stärker auf die verschiedenen Zielgruppen zugeschnitten werden. Der Arzt aus Syrien hat nun mal andere Voraussetzungen als der junge Mann ohne Ausbildung aus Somalia", sagte die Integrationsbeauftragte. Nach aktuellen Daten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die der "Rheinischen Post" vorliegen, ist die monatsdurchschnittliche Zahl der Integrationskurse im laufenden Jahr gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Die Zahl der begonnenen Integrationskurse zwischen Januar und Ende Juli des laufenden Jahres betrug 8437, so das BAMF. Das waren monatsdurchschnittlich rund 1200. Im Jahr 2017 dagegen wurden insgesamt 18.915 oder monatsdurchschnittlich mehr als 1570 Integrationskurse begonnen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 24.08.2018 – 19:40

    Rheinische Post: Kommentar: Schlangen registrieren

    Düsseldorf (ots) - Die Anakonda im Latumer See in Meerbusch sorgt bundesweit für Aufsehen. Wie sie dort hingekommen ist, lässt sich bislang nur vermuten. Wahrscheinlich aber ist die zwei Meter lange Schlange ihrem Besitzer entkommen. Oder dieser hat sie ausgesetzt. Vom Halter fehlt aber jede Spur. Und von selbst wird er sich wohl auch nicht melden. Denn dann dürfte man ihm die Kosten für den Feuerwehreinsatz und die ...

  • 24.08.2018 – 19:39

    Rheinische Post: Kommentar: Lehrer kosten Geld

    Düsseldorf (ots) - Eins muss man Yvonne Gebauer lassen: Die nordrhein-westfälische Schulministerin hat beim Kampf gegen den Lehrermangel, der eigentlich eine Lehrerfalschverteilung ist, bewiesen, dass Bürokratie und Kreativität kein Widerspruch sein müssen. Wer Gebauer Böses will, könnte allerdings sagen: Die Kreativität ist ein Ausweis der Verzweiflung. Die Ministerin selbst hält ihren Sechs-Punkte-Plan für ...

  • 24.08.2018 – 19:38

    Rheinische Post: Kommentar: Nachlässigkeit bei Integration rächt sich

    Düsseldorf (ots) - Was die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung zur Verbesserung der Integrationskurse für Flüchtlinge aufgeschrieben hat, klingt alles plausibel. Es wäre wirklich schön, wenn das umgesetzt würde. Doch es ist nicht klar, was aus ihrem Forderungskatalog werden wird. Der Einfluss der Integrationsbeauftragten auf das zuständige, von CSU-Chef ...