Rheinische Post: Investition in die Zukunft Kommentar Von Kirsten Bialdiga
Düsseldorf (ots)
Beinahe jedes zweite Grundschulkind in Nordrhein-Westfalen besucht die Ganztagsbetreuung. Doch über Qualitätsstandards ist noch nie ernsthaft gesprochen worden. Das allein ist schon unverständlich. Ob die Schüler zwischen fünf und elf Jahren von Pädagogen oder von Ein-Euro-Kräften betreut werden, ob sie in Gruppen von 25 oder 35 Kindern ihre Hausaufgaben machen, ob sie in dunklen Kellerräumen hocken - all das hat bisher in der Landespolitik kaum jemanden interessiert. Es ist überfällig, dass sich nun die Wohlfahrtsverbände als Träger der offenen Ganztagsschulen und die Landesregierung zu Spitzengesprächen zusammenfinden, um Essenzielles zu regeln. Erste Priorität muss dabei eine ausreichende Finanzierung haben. Angesichts sprudelnder Steuereinnahmen ist es nicht zu viel verlangt, dass sich das Land hier stärker engagiert. Denn viele Kommunen in NRW sind mit dieser Aufgabe überfordert. Hinzu kommt: Gerade in finanzschwachen Kommunen mit ihren häufig auch größeren sozialen Problemen muss das Angebot besonders gut sein. Wer aber eine höhere Qualität will, muss dafür auch zu zahlen bereit sein. Es ist eine Investition in die Zukunft, die sich lohnen wird.
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