Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Rheinische Post: Kommentar
Rote Karte für Clemens Tönnies = Von Christina Rentmeister

Düsseldorf (ots)

Clemens Tönnies ist als Aufsichtsrats-Vorsitzender von Bundesligist Schalke 04 vorrangig eine Person des öffentlichen Lebens. Er ist einer der bekanntesten Sport-Funktionäre in diesem Land. Als solcher trägt er auch Verantwortung für die Meinungsbildung in diesem. Deswegen ist es nicht nur eine Lappalie, wenn Tönnies in seiner Funktion als Unternehmer beim "Tag des Handwerks" in Paderborn rassistische Bemerkungen macht. Tönnies hat dort mit dem Vorschlag irritiert, man solle in Afrika Kraftwerke finanzieren. "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren", sagte Tönnies weiter.

Das ist kein kleiner verbaler Fehltritt, das ist Rassismus. Die Entschuldigung, die auf der Internet-Seite des Bundesligisten veröffentlicht wurde, zeugt immerhin von Einsicht. Doch die Worte sind in der Welt und finden Gehör - bei Hunderttausenden Fußballfans. Einem erfahrenen Redner wie Tönnies darf so etwas nicht passieren. Die Aussage von Tönnies ist pauschalisierend und zutiefst respektlos gegenüber allen Menschen, die in afrikanischen Ländern leben. Er bedient mit seiner Aussage Vorurteile. Tönnies steht einem Ruhrgebiets-Verein vor, der für eine offene, vielfältige und tolerante Gesellschaft steht. Schalke setzt sich explizit gegen Rassismus ein. So steht es sogar in den Statuten. Schalke hatte und hat verschiedene Afrikaner unter Vertrag. Tönnies Aussagen müssen nicht nur ein Schlag ins Gesicht vieler Betroffener, sondern auch für Fans und Spieler gewesen sein. Jemand, der eine solche Aussage tätigt, kann die Werte, für die der FC Schalke 04 steht, nicht mehr glaubhaft vertreten. Das war mehr als ein Foul, für das man sich später entschuldigt und einfach weitermacht wie zuvor. Tönnies verdient die Rote Karte.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 02.08.2019 – 20:56

    Rheinische Post: Kommentar / Bei den Dienstwagen läuft was falsch = Von Birgit Marschall

    Düsseldorf (ots) - Fast ein Drittel aller neu zugelassenen Dienstwagen sind große Geländewagen, davon die allermeisten mit schadstoffreichen Verbrennungsmotoren. Und fast zwei Drittel aller Neuzulassungen sind Dienstwagen. Allein diese Zahlen zeigen: Vor dem Hintergrund des schnellen Klimawandels läuft hier etwas ganz schön falsch. Die Politik lenkt mit ihren ...

  • 02.08.2019 – 11:46

    Rheinische Post: Borussia-Manager Eberl: Kein Angebot für Ginter

    Düsseldorf (ots) - Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl hat kein Interesse daran, Abwehrspieler Matthias Ginter abzugeben. Das sagte er der Düsseldorfer Rheinischen Post. "Da ist nichts dran. Niemand hat bei uns sein Interesse an Matze hinterlegt, und wir haben auch überhaupt kein Interesse daran, ihn abzugeben." Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, dass Tottenham Hotspur und Atlético Madrid Interesse an ...

  • 02.08.2019 – 04:00

    Rheinische Post: Gerhard Richter will sein Museum lieber in Berlin als in Köln

    Düsseldorf (ots) - Wende in der Diskussion um ein Gerhard-Richter-Museum: Der 87-jährige Künstler trifft sich nach Informationen der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag) in der kommenden Woche mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU), um mit ihr über die Gründung eines Richter-Saals im künftigen Berliner Museum der Moderne zu beraten. Richter ...