Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Kampf gegen Schwarzarbeit: Rechnungshof wirft Behörden Verhinderung vor

Düsseldorf (ots)

Im Kampf gegen Schwarzarbeit hat der Bundesrechungungshof die fehlende Zusammenarbeit der Behörden von Bund und Ländern mit der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) der Hauptzollämter massiv kritisiert und den Behörden vorgeworfen, eine erfolgreiche Bekämpfung der Schwarzarbeit zu verhindern. Dies geht aus einem Bericht des Bundesrechungshofs hervor, der der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag) vorliegt. Der Rechnungshof habe festgestellt, "dass das Bundesministerium der Finanzen, die Zollbehörden und auch die Steuerbehörden den gesetzlich angeordneten Datenaustausch erschweren und teilweise verhindern", heißt es in dem Papier. Sowohl die Zoll- als auch die Steuerbehörden bestünden auf ihre jeweilige Datenhoheit und arbeiteten nicht vertrauensvoll zusammen.

Der Rechnungshof verweist darauf, dass die Zollbehörden im Jahr 2019 einen Schaden durch Schwarzarbeit von 750 Millionen Euro festgestellt hätten. "Die tatsächlichen Schäden dürften weit darüber hinausgehen", schreiben die Prüfer, die insbesondere in den vergangenen Jahren eine "Entwicklung zu organisierten Formen der Schwarzarbeit" sehen. "Dem Fiskus gehen durch Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung jedes Jahr hunderte Milliarden Euro verloren", sagte der FDP-Finanzexperte Markus Herbrand der "Rheinischen Post". Der Staat bekomme nur homöopathische Dosen der Schwarzarbeit in den Griff, kritisierte der Liberale. Den Rechnungshofbericht nannte er eine "schallende Ohrfeige für den Finanzminister". Dem Bericht der Rechnungsprüfer zufolge versucht das Finanzministerium seit Jahren eine Datenbank für den Kampf gegen Schwarzarbeit zu entwickeln. Derweil kommen die Steuerbehörden nicht an die Daten von Scheinfirmen ran, die die Zollbehörden ermittelt und gespeichert haben. Ein weiterer Kritikpunkt des Rechnungshofs: Sogar gemeinsame Ermittlungsgruppen von Zoll- und Steuerbehörden bearbeiten komplexe Fälle mit teils mehr als 100.000 Dokumenten, was etwa 250 gefüllten Aktenordnern entspricht, in getrennten Datenbanken und verursachen so doppelte Arbeit.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 06.08.2020 – 00:00

    Tourismusbeauftragter Bareiß kritisiert kostenlose Corona-Tests für Reiserückkehrer

    Düsseldorf (ots) - Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), hat die geplante kostenlose Abgabe von Corona-Tests an Reiserückkehrer kritisiert. "Verantwortungsvolles Reisen beginnt bereits mit der Urlaubsplanung, die in diesen Zeiten eben auch einen Corona-Test umfasst. Die möglichen Kosten für einen Test gehören damit grundsätzlich zu ...

  • 05.08.2020 – 20:40

    Kommentar / Beirut helfen, den Libanon retten = Von Matthias Beermann

    Düsseldorf (ots) - Die erschütternden Bilder der Zerstörung aus Beirut machen deutlich, wie verheerend die Explosion gewesen ist, die am Dienstagabend große Teile der libanesischen Hauptstadt verwüstet hat. Das kleine Land benötigt sofortige Hilfe, vor allem medizinische. Schon gibt es viele Angebote, internationale Retter sind unterwegs. Das ist gut so, aber es ...

  • 05.08.2020 – 20:38

    Kommentar / Tests für Urlauber dringend notwendig = Von Eva Quadbeck

    Düsseldorf (ots) - Bei dem Durcheinander um die Tests für Reiserückkehrer muss man den Eindruck gewinnen, als käme das Ende der Urlaubssaison überraschend. Weder Flughäfen noch Bahnhöfe noch die Grenzstationen an den Autobahnen sind darauf vorbereitet, massenhaft und schnell Urlauber auf das Coronavirus zu testen. Dabei wären solche Tests sinnvoll. Den ...