Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

NRW-Landesregierung sagt Verschickungskindern Hilfe bei Aufarbeitung zu

Düsseldorf (ots)

Die nordrhein-westfälische Landesregierung will Kindern, die ab den 50er-Jahren bei sogenannten Kinderkuren misshandelt worden sind, beispringen. Eine Sprecherin des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales von Karl-Josef Laumann (CDU) sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag): "Das Thema ,Verschickungskinder' muss systematisch aufgearbeitet werden. Aufgrund der Komplexität und der überregionalen Bedeutung ist hier ein bundesweit abgestimmtes Vorgehen sinnvoll. Nordrhein-Westfalen wird dazu seinen Beitrag leisten." Das Ministerium bündele zeitnah in einem Referat der Sozialabteilung seine Aktivitäten zur Aufarbeitung von Misshandlungen von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen bis in die 70er-Jahre. "Dabei geht es unter anderem um die Stiftung Anerkennung und Hilfe sowie das Themenfeld ,Verschickungskinder'. Für die weiteren Schritte der Aufarbeitung wird das Ministerium zeitnah den Austausch insbesondere mit Betroffenen und der Wissenschaft suchen", so die Sprecherin. Die SPD will das Thema auch im Parlament auf die Tagesordnung heben. Der familienpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dennis Maelzer, kündigte eine parlamentarische Initiative zu dem Thema an. "Für uns ist klar: Es ist eine Unterstützung bei der Vernetzung nötig. Das kann man nicht nur den Betroffenen überlassen." Josef Neumann, sozialpolitischer Sprecher der SPD, kritisierte, der Staat habe bei der Aufsicht versagt und es zugelassen, dass Kinderseelen und -herzen mit Drill und Verhältnissen wie in Gefängnissen gebrochen wurden. Neben einer parlamentarischen Aufarbeitung forderte er dort, wo schweres Leid zugefügt worden sei, die Verantwortlichen klar heranzuziehen: "Wir diskutieren über Kirchen, Städte, Krankenkassen", so Neumann. "An vielen Stellen dieser Gesellschaft ist weggeschaut worden. Das dürfen wir nicht mehr zulassen."

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 18.09.2020 – 18:49

    NRW verlängert Hilfe für Soloselbstständige bis Jahresende

    Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalen verlängert die Hilfe zum Lebensunterhalt für Unternehmer. "Wir zahlen Freiberuflern, Soloselbstständigen und im Unternehmen tätigen Inhabern bis Jahresende weiterhin den fiktiven Unternehmerlohn in Höhe von monatlich 1000 Euro", sagte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). "Dies ist ein wertvoller Beitrag, um auch die ...

  • 18.09.2020 – 16:30

    Gladbach-Trainer Marco Rose: "Bild der dominanten Bayern ein Stück weit verblasst"

    Düsseldorf (ots) - Borussia Mönchengladbach und Cheftrainer Marco Rose starten am Samstag mit dem Spitzenspiel bei Borussia Dortmund in die Bundesliga-Saison. Nach dem vierten Platz in der vergangenen Spielzeit gehen die Gladbacher wieder mit großen Ambitionen in die neue Saison. "Wir wollen alle ärgern, auch Dortmund am Samstag. Wenn alle gesund sind, haben wir ...

  • 18.09.2020 – 06:00

    Polizeiwissenschaftler fordert unabhängige Ermittlungsinstanz zu Polizeiskandal

    Düsseldorf (ots) - Nach dem Auffliegen eines rechtsextremen Netzwerkes bei der NRW-Polizei fordert der renommierte Polizeiwissenschaftler Rafael Behr von der Akademie der Polizei in Hamburg die Einrichtung einer unabhängigen Ermittlungsinstanz. Der Kreislauf, dass Polizisten gegen Polizisten ermitteln, müsse durchbrochen werden, sagte Behr der Düsseldorfer ...