Kommentar
Die Crux mit der Kontrolle = Von Maximilian Plück
Düsseldorf (ots)
Die westfälische Stadt Hamm erlebt derzeit einen Albtraum. Weil sich eine Hochzeitsgesellschaft nicht um die geltende Corona-Schutzverordnung scherte, weil sie auf die vorgeschriebene Höchstzahl an Teilnehmern ebenso pfiff wie auf eine vorschriftsmäßige Nachverfolgbarkeit, müssen Schüler im Unterricht wieder Masken tragen, werden Schausteller wirtschaftlich getroffen, die gerade erst mit der Kirmes losgelegt hatten. Die Allgemeinheit muss mit Kontaktbeschränkungen leben, wie wir sie zuletzt im Frühjahr hatten. Und all jene Hammer Bürger, die ebenfalls ein größeres Fest planten, müssen nun um dieses bangen, schließlich sind Events ab 50 Personen aufwärts dort nun genehmigungspflichtig. Der Fall zeigt, dass eine "Bei uns wird's schon gut gehen"-Haltung inmitten der zweiten Welle unverantwortlich, ja: unsozial ist. Die Behörden sind gut beraten, dies entsprechend zu ahnden.
Doch wie soll man den Unbelehrbaren beikommen? Die Anmeldung von Privatfeiern ist richtig und konsequent. Sie ist deshalb richtig, weil sie nicht die Behörden überfordert. Ein echtes Genehmigungsverfahren hätte die ohnehin schon überlasteten Ordnungsbehörden zu stark beansprucht. Zumal diese Verfahren auch konsequent hätte kontrolliert werden müssen. Mit der Anmeldung, der Gästeliste, der Benennung eines verantwortlichen Ansprechpartners und der Möglichkeit einer Kontrolle sollte nun aber genügend Drohkulisse aufgebaut sein.
Einen Vorwurf muss sich die Landesregierung dennoch gefallen lassen: Sie war es selbst, die nach dem Ende der Sommerferien darauf verwies, dass eine gefährliche Mixtur aus Urlaubsrückkehrern und privaten Familienfeiern zu dem Corona-Anstieg geführt hatte. Schon damals wäre die Einführung einer solchen Regelung sinnvoll gewesen.
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