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Rheinische Post: In Lebensgefahr

Düsseldorf (ots)

Von Gregor Mayntz
Fünfzigtausend Soldaten schickte die internationale Gemeinschaft 
1999 zur Befriedung in den Kosovo. Afghanistan hat 40 Mal mehr 
Einwohner und ist 150 Mal größer  aber dort sollen es weniger als 
12.000 Soldaten richten. Und das bei ungleich größerer 
Terror-Bedrohung. Kein Wunder, dass die Abgeordneten mit unguten 
Gefühlen den Marschbefehl für die über 2000 jungen deutschen Frauen 
und Männer in Uniform gaben. Diese versuchen, die afghanische 
Regierung bei der Stabilisierung des Landes zu unterstützen  in 
ständiger Lebensgefahr.
Mehr Wirkung hätte zweifellos eine auf mehrere hunderttausend Mann 
vergrößerte Friedenstruppe. Aber zum einen fehlt es dazu an Geld und 
Kapazitäten. Und zum anderen wäre das Risiko für den einzelnen 
Soldaten nicht kleiner. Keine Alternative ist die Rückzugsforderung 
aus Lafontaines und Gysis Wahlkampfarsenal. Ihr Kalkül: Dann wären 
auch deutsche Städte sicherer, weil wir die Terroristen nicht 
bedrohen. Das Gegenteil ist wahrscheinlich: Afghanistan würde 
kollabieren, der Terror eine neue Basis haben und den Westen erst 
recht heimsuchen. Deshalb kann es nur eines geben: die Mission 
fortführen, politisch klug begleiten  und den Soldaten die 
bestmögliche Schutzausrüstung geben.

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