Rheinische Post: Röttgen: Bei der Kanzler-Frage geht es um "die Würde der Union" SPD-Fraktionsvize Müller erteilt Merkels Anspruch eine Absage
Düsseldorf (ots)
Im Streit um die Kanzlerschaft einer möglichen schwarz-roten Regierung bleiben die Fronten verhärtet. Bei der Kanzler-Frage gehe es "auch um die Verteidigung der Würde der Union", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Union, Norbert Röttgen (CDU), der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe)."Wenn wir es zuließen, dass die SPD darüber bestimmt, wer unsere Nr.1 ist, würden wir einen Schaden erleiden, von dem wir uns über Jahre nicht erholten", warnte er. Die Union beharrt darauf: "Der Einstieg in echte Koalitionsverhandlungen setzt voraus, dass die SPD die Grundregel anerkennt, dass die stärkste Fraktion den Kanzler stellt und selbst bestimmt, wer Kanzler ist." Zugleich zweifelte Röttgen die Regierungsfähigkeit der SPD an: "Im Wahlkampf ist die SPD auf eine Erneuerungspolitik nicht vorbereitet worden. Darum bestehen massive Zweifel an der Regierungsfähigkeit der SPD", sagte er dem Blatt. Andererseits sehe er Bewegung in der SPD.Die SPD befinde sich in einer Entwicklung mit offenem Ausgang, so Röttgen. "Ob sie sich im Zuge von Koalitionsverhandlungen wieder als regierungsfähig erweist, ist offen." SPD-FraktionsVize Michael Müller hat unterdessen dem Anspruch Angela Merkels auf die Kanzlerschaft in einer großen Koalition eine klare Absage erteilt. "Es kann doch nicht wahr sein, dass Merkel im Wahlkampf Reformen, Aufbruch und Erneuerung ins Zentrum gestellt hat, und nun geht es nur noch um die Personen", sagte er derselben Zeitung.
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