Rheinische Post: Fatale Sparsamkeit
Düsseldorf (ots)
Von Gerhard Voogt
Das hat wohl jeder Autofahrer schon erlebt: In der Autobahnbaustelle wird es eng, weil der Nebenmann die Spur nicht hält. Eine lebensgefährliche Situation - auf der A 57 reichte die kurze Unaufmerksamkeit eines Lastwagenfahrers, um eine Katastrophe auszulösen. Drei Menschen starben, und wer weiß, wie viele Opfer es gegeben hätte, wenn der Linienbus, in den der Lkw raste, nicht leer, sondern voll besetzt gewesen wäre. Albtraum Autobahnbaustelle - wer hat nicht ein mulmiges Gefühl, wenn der Gegenverkehr nur wenige Zentimeter am Außenspiegel vorbeirauscht. An der Unfallstelle auf der A 57 sind die Fahrtrichtungen lediglich durch reflektierende Plastikbaken voneinander getrennt. Der Schwerverkehr fließt über den Standstreifen, eine Reifenbreite trennt die Spur vom Acker. Ist das etwa sicher? Wohl kaum. Aber im Rahmen des Zulässigen, beruhigen sich die Planer. Sie wollen nichts ändern. Die Tragödie auf der A 57 wurde nach bisherigen Ermittlungen durch einen Fahrfehler ausgelöst. Menschliches Versagen ist durch strengere Sicherheitsvorschriften nicht zu verhindern. Aber die Folgen lassen sich eindämmen. Bei Kaarst hätte vielleicht schon ein zusätzlicher Teerstreifen ausgereicht, um die Tragödie zu verhindern. Fatale Sparsamkeit.
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