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Rheinische Post: Kassen-Sozialisten

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Noch schweigen sich die Groß-Koalitionäre über die Einzelheiten 
der Gesundheitsreform aus. Ein Opfer haben Rote und Schwarze aber 
bereits ausgemacht: die private Krankenversicherung. Hier liegt für 
die Kassen-Sozialisten noch ein Schatz, den es zu heben gilt. Die 
Prämien dort sprudeln kräftig und außerdem hat die Branche noch jede 
Menge Finanzreserven.
Wer also nicht mehr Wettbewerb bei den Ärzten, Pharmakonzernen und 
Krankenhäusern will, weil das wenig wählerwirksam ist, muss sich eben
nach solchen Einnahmequellen umsehen. Dass dabei den 
Privatversicherten kräftig in die Tasche gegriffen wird, stört die 
rot-schwarzen Umverteiler nicht.
Ansonsten wird die aktuelle Gesundheitsreform so verlaufen, wie viele
Reformen vor ihr. Es wird ein paar Leistungskürzungen geben, die 
verkraftbar sind. Die Bürokratie wird mit hochkomplexen Modellen wie 
dem Gesundheitsfonds noch unübersichtlicher. Und die einzige 
wirkliche Neuerung ist, dass einer gesunden Branche wie der privaten 
Krankenversicherung der Garaus gemacht wird.
Eine CDU-Kanzlerin, die so etwas zulässt, sollte sich dann nicht mehr
Vorsitzende einer bürgerlichen Partei nennen.

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