Rheinische Post: Familien-Splitting - Von EVA QUADBECK
Düsseldorf (ots)
Das Ehegatten-Splitting bringt Politiker aller Fraktionen regelmäßig in Aufruhr. Doch diesmal ist es ernst. Erstmals haben sich auch Politiker aus der Union für eine Reform ausgesprochen. Sollten sie sich durchsetzen, wäre dies gesellschaftspolitisch revolutionär. Finanzpolitisch ist allerdings nur mit einem Umverteilungsvolumen von einer Milliarde Euro zu rechnen.
Klar ist, das Ehegattensplitting kann nicht abgeschafft werden. Artikel 6 des Grundgesetzes garantiert den besonderen Schutz der Ehe, aus dem auch das Bundesverfassungsgericht eine Bestandsgarantie für das Splitting abgeleitet hat. Verfassungsrechtlich möglich ist aber, das Ehegatten-Splitting in ein Familiensplitting umzuwandeln. Dann würden Familien mit Kindern gegenüber kinderlosen Ehepaaren weniger Steuern zahlen.
Ein Familiensplitting wäre eine gerechte Reform. Allerdings sie nur mit langen Übergangsfristen umgesetzt werden. Älteren Ehepaaren, deren Kinder im Teenager-Alter oder schon ausgezogen sind, darf man die Splitting-Möglichkeiten nicht einschränken. Schließlich haben sie ihr Leben damit geplant. Und wer sich 20 Jahre um Kinder und Haushalt gekümmert hat, findet heutzutage kaum einen Job.
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