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Rheinische Post: Merkels Machtwort

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Seim
Sieh da, die Kanzlerin: Sie kann auch anders. Man mag die Wortwahl
Angela Merkels, mit der sie sich gegen die Attacken ihres 
Koalitionspartners Peter Struck zur Wehr setzt, zu drastisch finden. 
Ihr Machtwort aber ist längst überfällig. Kaum etwas fehlt in dieser 
großen Koalition mit dem Programm des kleinsten gemeinsamen 
politischen Nenners so sehr wie politische Führung. Leadership - wie 
die Amerikaner es nennen. Das derzeitige politische Personal in 
Berlin hat dies bislang vermissen lassen. So gesehen kann das 
Koalitionsgewitter, das der SPD-Fraktionschef mit ungehörigen 
Bemerkungen über die Kanzlerin auslöste, durchaus reinigende Kraft 
entfalten.
Bislang hat die Koalition unter Merkels Führung nicht gezeigt, dass 
sie die politischen Herausforderungen mit der Aussicht auf Erfolg zu 
steuern vermag. Im Berliner Elfenbeinturm der großen deutschen 
Politik wird die Lage derzeit gern so erklärt: Das Land steht am 
Abgrund, radikale Reformen sind nötig, aber die Bürger sind dazu 
nicht bereit. Das ist - mit Verlaub - eine Fehlwahrnehmung. Die 
Bereitschaft zu Reformen ist bei den Bürgern - auch wenn sie nur in 
der vermeintlichen Provinz leben  größer, als die große Koalition es 
wahrhaben will. Für erfolgreiche Reformen fehlt bislang vor allem 
eins: politische Führung. Hoffentlich hat der Krach übers Wochenende 
dafür den Weg frei gemacht.

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