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Rheinische Post: Zauberwort "privat"

Düsseldorf (ots)

Von Detlev Hüwel
Ein Zauberwort öffnet die Praxistür. Es lautet "privat". Wer sich 
am Telefon nach einem Arzttermin erkundigt, wird in der Regel nach 
der Kassenzugehörigkeit gefragt. Handelt es sich um einen 
Privatpatienten, kann sich dieser zumeist darauf verlassen, dass ihm 
rasch geholfen wird. Kassenpatienten hingegen, sofern sie nicht akut 
oder schwer erkrankt sind, müssen mit Warteschleifen rechnen, bevor 
sie ins Wartezimmer dürfen.
Dass sich in Deutschland eine solche Zwei-Klassen-Medizin 
herausgebildet hat, ist wohl kaum zu bestreiten. Insofern hat die 
Gesundheitsministerin lediglich einen Ist-Zustand beschrieben. Die 
von den Kassenärzten ins Feld geführte Untersuchung, wonach 40 
Prozent der Kassenpatienten keine Wartezeit in Kauf zu nehmen haben, 
bekräftigt sogar die Feststellung von Ministerin Schmidt: 60 Prozent 
müssen eben doch auf einen Termin beim Facharzt warten - manche bis 
zu drei Wochen.
Doch den Ärzten die Schuld zuzuweisen, wäre allzu billig. Im 
bestehenden Gesundheitssystem, das vor allem an der unseligen 
Budgetierung krankt, verschaffen die Privatversicherten vielen Ärzten
eine wichtige Zusatzeinnahme. Ist doch klar, dass sie deswegen eine 
gewisse Vorzugsbehandlung genießen.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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