Rheinische Post: Papst verteidigt christliches Erbe
Düsseldorf (ots)
Von Reinhold Michels
Die herablassende Frage Stalins, wie viele Bataillone der Vatikan habe, stellt so machtzynisch niemand mehr. Nicht erst seit dem Pontifikat Johannes Pauls II., aber spätestens seither, wertschätzen immer mehr Menschen die moralische Autorität des Amtes. Zur Erinnerung: Der Vorgänger Benedikts XVI. war es, der eindringlich wie sonst niemand vor dem Irak-Krieg gewarnt hat. Man hörte nicht auf den Papst, aber sein Wort war in der Welt - immer mehr Menschen verstehen, wie recht er hatte. Benedikt XVI., der seinen pastoralen Triumphzug durch Bayern beendet hat, bedeutet die Fortsetzung des Vorgänger-Pontifikats mit anderen Stilmitteln. Benedikts Bandbreite zwischen kindlicher Frömmigkeit und geistiger Brillanz kam frappierend zum Vorschein. Sie beeindruckte auch diejenigen, welche dem Katholizismus fern stehen. Klar trat hervor, was Münchens Oberbürgermeister Ude (SPD) gesagt hat: Je näher man hinsehe auf Joseph Ratzinger, desto differenzierter werde das Bild von ihm. Ob der Papst die Glaubenstreuen noch treuer gemacht hat, oder ob seine gewinnende Art missionarischen Zusatzertrag einbringen werden, ist ungewiss. Wir Landsleute des Papstes, evangelische, katholische, konfessionslose, sollten diese Bilder und Botschaften zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, ob wir unser christliches Erbe ausreichend pflegen und zu verteidigen bereit sind.
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