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Rheinische Post: Zu wenig Zeit für Patienten

Düsseldorf (ots)

von Eva Quadbeck
Den Ärzten kann man keinen Vorwurf daraus machen, dass die Bürger 
besonders häufig ihre Praxen aufsuchen. Vielmehr zeigt die Studie der
Gmünder Ersatzkasse erneut deutlich, woran das Gesundheitssystem 
krankt.
Es stimmt: Die Ärzte haben wenig Zeit, ihren Patienten zuzuhören. Die
Arztgespräche werden miserabel honoriert, und auch im Gesetzentwurf 
für die Gesundheitsreform ist diesbezüglich kaum Besserung in Sicht. 
Zudem sind die Ärzte bis zur Halskrause mit bürokratischen Aufgaben 
eingedeckt: Dokumentationspflichten und die Mühsal der 
Punkte-Abrechnung nehmen viel Zeit in Anspruch. Jede Kasse hat ihre 
eigenen Formulare, die der Mediziner studieren und ausfüllen muss.
Es stimmt: Es gibt teilweise eine Überversorgung an Arztpraxen. Dies 
gilt vor allem für Großstädte wie München und Berlin, während schon 
heute im ländlichen Raum Ärztemangel herrscht. Das neue 
Vertragsarztrecht versucht das Gleichgewicht wiederherzustellen. Es 
greift aber zu kurz, weil die Anreize, aufs Land zu gehen, gering 
bleiben.
Es stimmt: Nicht jede Untersuchung, die gemacht wird, ist notwendig. 
Doch bevor stationärer und ambulanter Bereich nicht besser verzahnt 
werden und die elektronische Patientenkarte zum Einsatz kommt, wird 
auch dieser Missstand nicht behoben.
Bericht Deutsche zu oft beim Arzt, Titelseite

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