Rheinische Post: Stoiber und Pauli
Düsseldorf (ots)
Von Reinhold Michels
Edmund Stoiber, einer der erfolgreichsten Ministerpräsidenten der Nachkriegszeit, macht in der bayerischen Politik die Erfahrung, die man aus der Schule kennt: Der Klassenprimus wird bestenfalls respektiert, beliebt ist er selten. Seit Stoiber mit Fleiß (sein einstiger Erzrivale Theo Waigel würde hinzufügen: mit List und Tücke) an die Spitze der Regierung des Freistaates (1993) und der CSU (1999) gelangte, können sich die Bilanzen Bayerns und seiner Stadt und Land durchwirkenden Volkspartei sehen lassen. Doch eine Erfolgsgeschichte zählt wenig, wenn Überlegungen grassieren, ob die in die Jahre kommende Nummer eins den Erfolg weiter garantiert, ob es nicht vielmehr Zeit für neues Spitzenpersonal sei. Was sich in ruhigeren CSU-Zeiten kurios, gar absurd ausnähme: nämlich ein Duell zwischen einer fränkischen, zänkischen Landrätin und einem Partei- und Regierungschef mit besten Zahlen, das trägt auf einmal Züge einer Entscheidungsschlacht. Des Klassenprimus' Abstieg kommt nicht unvermittelt und ohne Mitverschulden. Stoiber bekommt in der Öffentlichkeit seit Ende 2005 schlechte politische Haltungsnoten. Da sich hier keine Besserung, eher das Gegenteil abzeichnet, entwickeln Zwergenaufstände wie der von Pauli Riesendynamik.
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