Rheinische Post: Somalia brennt
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Die Gewalt in Somalia kann niemanden wirklich überraschen. Seit dem Sturz von Diktator Siad Barre 1991 herrscht Bürgerkrieg. Erstaunlich ist nur, dass dies weitgehend verdrängt wurde und die Hoffnung auf Frieden den Alptraum des Regional-Krieges gezähmt hat. Somalia ist schon lange auf dem Weg, ein zweites Afghanistan zu werden. Islamistische Extremisten haben der Übergangsregierung zugesetzt, sie bekämpft, wo immer und wie immer es möglich war. Städte wurden erobert von Taliban-ähnlichen Milizen, die die Scharia, das Gesetz des Korans, als einzige Richtschnur des Lebens einführen wollen. Somalia ist zu einem rechtlosen Raum verkommen, in dem Warlords die Macht haben. Nun droht einer ganzen Region der Krieg, weil die Nachbarn ein Überschwappen islamistischen Gedankenguts und umstürzlerischer Aktivitäten nicht dulden. Sicherheitsexperten warnen seit langem vor einem Erstarken von Terrorzellen der al Qaida, die nach dem Verlust von Afghanistan auf der Suche nach Ausweichmöglichkeiten waren. Äthiopien hat eingegriffen mit der Behauptung, die eigenen Sicherheitsinteressen schützen zu müssen. Die Folge sind weitere Flüchtlingsströme und die Notwendigkeit, ihnen im Rahmen der Uno rasch zu helfen.
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