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Rheinische Post: Italien ist ratlos

Düsseldorf (ots)

Von Robert Peters
Italien will 2012 die Fußball-Europameisterschaft ausrichten. Der 
amtierende Weltmeister empfiehlt sich allerdings nicht dafür. Er hat 
gerade einen Bestechungsskandal größeren Ausmaßes mit vergleichsweise
milden Strafen gegen Topklubs eher unzureichend bewältigt, da 
erschüttern Gewalttaten im Umfeld des Fußballs das Land.
Ratlos steht die Politik vor der Brutalität organisierter Hooligans, 
die seit Jahren in einem rechtsfreien Raum ihr Unwesen treiben. Dass 
sie offenbar gezielt einen Polizisten getötet haben, ist der 
vorläufige Tiefpunkt einer absehbaren Entwicklung.
Die Politik hat zugesehen. Sie hat sich öffentlich weder gegen die 
Gewalttäter noch gegen die Rassisten oder die zahlreichen Neo-Nazis 
in den Stadien gestellt. Nun fällt ihr nichts anderes ein, als mit 
dem Abzug der Sicherheitskräfte zu drohen. Ein bisschen wenig im 
Kampf gegen ein gesellschaftliches Phänomen. Sollte die Polizei 
tatsächlich abgezogen werden, wie es der Innenminister angekündigt 
hat, kann der italienische Profifußball dichtmachen. Vielleicht 
reicht diese Aussicht dafür aus, dass die Vereine darüber nachdenken,
was sie gegen ihre ungebetenen Begleiter unternehmen können. Dann 
hätte die Drohung zumindest einen Sinn.

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