Rheinische Post: KOMMENTAR Vorsorge für Kinder
Düsseldorf (ots)
Der medizinische Fortschritt hat den Kindern in Deutschland viel Segen gebracht. Die Säuglingssterblichkeit ist zurückgegangen, Infektionen werden besser behandelt. Zugleich aber lässt die Gesellschaft zu, dass immer mehr Kinder an Krankheiten leiden, die vermeidbar wären. Die Gesellschaft - das sind vor allem Eltern, die mit der Erziehung überfordert sind. Früher war es selbstverständlich, dass Kinder täglich draußen tobten. Heute schafft das ein Viertel der Kinder nicht. Wenn diese Kinder dann noch unkontrolliert am Fernseher und PC sitzen oder regelmäßig zur Pommesbude geschickt werden, darf sich keiner über gestörtes Sozial- oder Essverhalten wundern.
Das zu beheben, ist keine Frage des Geldes, wie naive Sozialpolitiker meinen. Es ist eine Frage des Mutes, Eltern stärker zu fordern. Der Ärztetag hat Recht, Pflicht-Vorsorgeuntersuchungen zu fordern. Ebenso vernünftig ist es, dass er eine Impfpflicht gegen Masern und Co. verlangt. Auch Masern und ihre tödlichen Folge sind vermeidbar. Die Politik muss nachlässige (Unterschichts-)Eltern ebenso in die Pflicht nehmen wie verwirrte (Mittelschichts-)Eltern, die hinter Impfempfehlungen ein Komplott der Pharma-Industrie sehen. Der Kinder wegen.
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