Rheinische Post: Libanon umkämpft
Düsseldorf (ots)
von Godehard Uhlemann
Der Entscheidungskampf um das palästinensische Flüchtlingslager Nahr al-Barid hat begonnen. Libanesische Panzer haben das Lager umstellt. Elitesoldaten rücken vor, der Häuserkampf wird verlustreich. Dabei geht es gar nicht um die Palästinenser, sondern um die Extremisten der militanten Fatah al-Islam. Die haben sich in dem Lager eingenistet, aus dem heraus sie den Kampf gegen die reguläre libanesische Armee suchen. Die Extremisten, die der islamistischen al Qaida nahestehen, missbrauchen die Palästinenser als Schutzschilde. Im Libanon tobt ein Machtkampf zwischen Regierung und Milizen, die seit langem nichts anderes im Sinn haben, als die Herrschaft im Libanon zu übernehmen. Bei der Auseinandersetzung geht es um Grundsätzliches. Die Regierung von Ministerpräsident Siniora kämpft um ihre Autorität. Sie will beweisen, dass sie genügend staatlichen Einfluss besitzt, die militanten Kräfte in Schach zu halten. Das wird schwer, denn Milizen wie Hisbollah und Fatah al-Islam werden aus Syrien und dem Iran gestützt und aufgerüstet. Die Palästinenser sind gut beraten, die Extremisten nicht zu unterstützen, denn das würde sie in das Umfeld von al Qaida rücken und ihrem Streben nach einem eigenen Staat schaden. Bericht: Schlacht um Lager, Titelseite
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