DB AG und Bauwirtschaft stellen Zusammenarbeit auf eine neue Plattform
Berlin (ots)
In den zurückliegenden Jahren ist die Deutsche Bahn mit einem jährlichen Auftragsvolumen von ca. 6 Mrd. DM einer der größten Nachfrager von Bauleistungen in Deutschland gewesen und wird es im Rahmen des anstehenden Investitionsprogrammes auch bleiben. Durch unterschiedlichen Ursachen auf beiden Seiten ist es bei der Abwicklung von Bauprojekten in der Vergangenheit zu Störungen in den Geschäftsbeziehungen zwischen der DB AG und verschiedenen Unternehmen der Bauwirtschaft gekommen. Auf Initiative der Bahn wurde daher in den letzten Wochen in einem gemeinsamen Gesprächskreis mit den Verbänden der Bauwirtschaft und Vertretern von Bauunternehmen ein Qualitätskodex entwickelt, der künftig die Qualität der Zusammenarbeit verbessern und auf eine neue Basis stellen soll. Zudem wollen alle Beteiligten im Rahmen dieser Vereinbarung gemeinsam gegen Unregelmäßigkeiten und Korruption vorgehen.
Der Qualitätskodex wurde Ende 2000 vom neuen Einkaufschef der DB AG, Klaus Bapp, bei einem Lieferantentag für die Bauwirtschaft vorgestellt. Er ist eine Chance für einen Neubeginn und versteht sich als Grundsatzpapier und Selbstverpflichtung für alle an Bauprozessen Beteiligten. Die Eckpunkte dieser Papiere fassen sich wie folgt zusammen:
Die Bahn beabsichtigt mit der deutschen Bauwirtschaft diesen Qualitätskodex zu vereinbaren. Er unterstreicht das gemeinsame Interesse an einer technisch und wirtschaftlich optimierten Realisierung des jeweiligen Bauprojektes durch qualitätsbezogene Prozesse beider Seiten. Dies bedingt eine klare Definition der Aufgaben, Rechte und Pflichten der Vertragspartner unter sparsamer Ressourcenverwendung (Zeit und Geld).
Zur Erzielung guter Gesamtlösungen sowie eines fairen Umgangs miteinander sind von den Vertragspartnern nachfolgende Punkte (auszugsweise) zu berücksichtigen:
- Definition der Projektgrundlagen durch Auftraggeber und Auftragnehmer
- Ausreichende Bearbeitungszeit für Angebote und entsprechende Angebotsqualität
- Projektorganisation von Auftraggeber und Auftragnehmer
- Projektbezogene Qualitätsplanung z. B. auf der Grundlage vorhandener Qualitätsmanagementsysteme
- Projektabwicklung durch Auftraggeber und Auftragnehmer
- Verfahrensweise bei Abweichung vom Vertrag
- Risikovorsorge durch Auftraggeber und Auftragnehmer
- Vertragskultur
- Schaffung eines Konfliktmanagements zur Lösung von Streitigkeiten
- Ausschluss von Vorteilsgewährung und Vorteilsannahme, wobei sowohl die Bauindustrie als auch die Bahn entschlossen sind, dafür gemeinsam auch die von der Bahn geschaffene Institution der Ombudsmänner zu nutzen.
Der Qualitätskodex befindet sich derzeit im Abstimmungsprozess der Gremien.
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