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Deutsche Bahn AG

Sanierungskonzept für den Güterverkehr der Deutschen Bahn liegt vor

Berlin (ots)

Einzelwagenverkehr wird zukunftsfähig gemacht - Langfristig mehr
   Verkehr auf die Schiene durch Konzentration auf 1.100
   Güterverkehrsstellen
DB Cargo, der Güterverkehr der Deutschen Bahn, wird den Verkehr
mit Einzelwagen bis 2004 aus der Verlustzone herausführen. Damit
bleibt der Einzelwagenverkehr das strategische Rückgrat von DB Cargo.
Rund 40% der 75 Milliarden Tonnenkilometer des DB-Güterverkehrs
werden im Einzelwagenverkehr befördert. Die übrigen Leistungen werden
durch Transporte im geschlossenen Zugverband (Ganzzugverkehre) und im
Kombinierten Ladungsverkehr (Container) erbracht. DB Cargo wickelt
heute mit rund 320 Großkunden 85% der Umsätze ab. Die übrigen 7.000
Einzelkunden tragen lediglich mit 15% zum Umsatz bei.
Für den Verkehr mit Einzelwagen liegt nun mit MORA C
(Marktorientiertes Angebot Cargo) ein Sanierungsprogramm vor, das
sukzessive bis 2004 umgesetzt wird.
Zahlreiche der bundesweit 2.100 Güterverkehrsstellen und die dazu
gehörigen Gleisanschlüsse werden ungenügend genutzt - der Betrieb
deckt in vielen Fällen nicht einmal die Kosten für Lokomotiven und
Lokführer. Unregelmäßiges Aufkommen und der oft lange Weg der Waggons
vom Versender zum Rangierbahnhof, verbunden mit häufigem Rangieren,
verursachen Kosten, die nicht annähernd durch die Einnahmen gedeckt
werden. Dies führt jährlich zu Verlusten in dreistelliger
Millionenhöhe. Jede einzelne Güterverkehrsstelle wurde deshalb seit
April 2000 auf ihre Wirtschaftlichkeit und ihr Potenzial untersucht.
Berücksichtigt wurde auch die zu erwartende Marktentwicklung.
Das Ergebnis der Analyse lautet: DB Cargo wird rund 1.100
Güterverkehrsstellen weiterhin bedienen - dies entspricht mehr als
50% der heutigen Güterverkehrsstellen. Die Bedienung der übrigen
Stellen wird bis zum 31.12.2001 eingestellt. Hiervon sind lediglich
ca. 10% des Umsatzes im Einzelwagenverkehr betroffen. Das entspricht
maximal 5% des Umsatzes von DB Cargo und knapp 1% des gesamten
Marktes im Güterfernverkehr.
Das bisher komplexe System im Einzelwagenverkehr wird durch MORA C
einfacher und schlanker. Die Folge sind mehr Direktverbindungen,
weniger Umstellungen und unproduktive Standzeiten sowie eine höhere
Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Transporte. Verkehre, die an
die Straße verloren wurden, können wieder für die Schiene gewonnen
werden.
Dr. Bernd Malmström, Vorstandsvorsitzender der DB Cargo AG: "Wir
werden nicht tatenlos zusehen, wie der Einzelwagenverkehr täglich
Verluste einfährt. Bei den von MORA C betroffenen Kunden entsteht DB
Cargo pro befördertem Wagen aktuell ein Minus von durchschnittlich
168 DM."
Laut Bundesverkehrswegeplan wird sich die Verkehrsleistung beim
Güterverkehr auf der Schiene in den nächsten 15 Jahren verdoppeln.
Die Neukonzeption des Einzelwagensystems wird die Qualität und
Zuverlässigkeit der Leistungen von DB Cargo erhöhen und damit mittel-
und langfristig für mehr Verkehr auf der Schiene sorgen. "Wenn wir
als DB Cargo am wachsenden Güter-verkehrsmarkt partizipieren und den
Wettbewerbern Marktanteile abnehmen wollen, müssen wir uns jetzt neu
aufstellen", ergänzte Dr. Malmström.
Die Sanierung des Einzelwagenverkehrs wird auch Auswirkungen auf
die Anzahl der Arbeitsplätze haben. "Wir werden in enger Abstimmung
mit den Betriebsräten den Personalabbau so sozial verträglich wie
möglich gestalten und dabei auch die natürliche Fluktuation nutzen.
Nur wenn DB Cargo wirtschaftlich auf einer soliden Basis steht,
können wir dauerhaft Arbeitsplätze erhalten. Die Sanierung des
Unternehmens wird nur gemeinsam mit den Mitarbeitern gelingen", so
Dr. Bernd Malmström.
Die Bahn erarbeitet gemeinsam mit den betroffenen Kunden
alternative Konzepte, um einen Großteil der Güter weiter auf der
Schiene fahren zu können. Mit allen betroffenen Kunden werden
Gespräche über alternative Bedienungen geführt. Dies kann z.B. die
Verlagerung auf eine andere Güterverkehrsstelle, die Kooperation mit
einer Privatbahn, die Umstellung auf Containertransporte oder die
Zusammenarbeit mit einer Spedition im Nahbereich sein.
Auch wenn DB Cargo die Bedienung der Güterverkehrsstellen
einstellt, bleibt deren Schieneninfrastruktur erhalten. Das bedeutet,
dass ein Verkehr auf der Schiene durch Dritte weiterhin möglich ist.

Pressekontakt:

Dirk Große-Leege
Konzernsprecher
Tel.: 0 30/2 97-6 11 80
Fax: 0 30/2 97-6 20 86

Achim Stauß
Medienbetreuung DB Cargo
Tel.: 0 61 31/15-6 02 00
Fax: 0 61 31/15-6 02 19
E-mail: Medienbetreuung@bku.db.de

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