Ors0631: 75 Jahre Hindenburg Damm
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Berlin (ors) -
Anmod: (Vorschlag)
Am 1. Juni 1927 fuhr zum ersten Mal eine Dampflok über das nordfriesische Watt zur Ferieninsel Sylt - über einen neugeschaffenen Eisenbahndamm. Eingeweiht wurde das Bauwerk durch den damaligen Reichspräsidenten Hindenburg, nach dem es heute benannt ist. Damit der Damm überhaupt errichtet werden konnte, musste eine Menge Erde bewegt und der Nordsee-Flut getrotzt werden.
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Im Wettstreit mit den Gezeiten der Nordsee wurde in vier Jahren Bauzeit ein 11,2 Kilometer langer Damm auf dem Wattenmeer aufgeschüttet. 3, 6 Mio. Kubikmeter Erdreich und 320.000 Tonnen Steine und Kies wurden dafür bewegt. Doch eine schwere Sturmflut richtete bereits im Oktober 1926 an dem unfertigen Bau schwere Schäden an. Heute sorgt Rainer Damschen von der Deutschen Bahn als Bezirksleiter Fahrbahn für die Sicherheit an dem 75 Jahre alten Bauwerk. Er weiß die damaligen Ingenieursleistungen zu würdigen:
O-Ton (ors06311) Rainer Damschen, Bezirksleiter Fahrbahn DB Netz AG
Der Damm selber ist der erste Damm der Welt , der im Spülverfahren erstellt worden ist. Ein Verfahren, das man eigentlich nur für den Hindenburgdamm erstmals entwickelt hat. Der Damm entsteht ja aus einem Sandkern, um erst mal diesen Mengen aufnehmen zu können, mit Eimerketten, mit Schutensaugern, das sind spezielle Geräte gewesen, die man eigenständig hierfür entwickelt hat.
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In den ersten Jahren verkehrten zwischen der Insel Sylt und dem Festland wöchentlich rund 72 Züge über den Hindenburgdamm. Die ersten Kraftfahrzeuge wurden ab 1932 befördert. Inzwischen hat der Pendelverkehr deutlich zugenommen. Heute verkehren täglich über 80 moderne Auto- und Reisezüge in beiden Richtungen - an Spitzentagen bis zu 120 Züge. Der Damm wurde zum Eingangstor für alle Sylt-Touristen.
O-Ton (ors06312) VoxPOP
Ich finde es ganz toll, dass es den Hindenburgdamm gibt. Der gehört einfach dazu. Die Entwicklung wäre stehen geblieben, eindeutig. Denn die Touristen sind ja die, die Entwicklung hier fördern. Der Damm muss da sein. Bloß man sollte ihn zweispurig machen, dass man schneller hin- und her kommt. Und man sollte, was ich ja noch schöner fände, parallel zum Damm einen Fahrrad weg machen.
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Bereits 1972 wurde die Landverbindung zweigleisig ausgebaut, um dem Ansturm der Inselurlauber nachzukommen. Anfang dieses Jahres begann auch die Modernisierung des AutoZug Terminals in Niebüll, um die Reise nach Sylt noch schneller und bequemer zu machen. Auch wenn es keine Straße über den Damm gibt, wie sich manche wünschen: die Bahn fährt eigentlich immer:
O-Ton (ors06313) Andreas Lipka, kaufmännischer Leiter bei DB AutoZug Sylt
Je nach Windstärke werden bestimmte Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Zum Beispiel nehmen wir ab Windstärke 10 keine Gefahrguttransporte mehr mit. Ab einer anderen Windstärke nehmen wir die Fahrräder von Autodächern herunter und transportieren sie extra. Ab Windstärke 11, wo die Fähre ihren Betrieb schon eingestellt hat, fahren wir mit einem zweiten Mitarbeiter an Bord. Und bei Windstärke 12 stellen wir den Betrieb ein. Das heißt, wir fahren eigentlich immer, mit Ausnahme zu der Zeit, wenn sowieso keiner mehr fahren möchte.
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Anlässlich des Jubiläums werden von der Bahn verschiedene Fahrten mit dem "SyltShuttle" vergeben. Kunden, die mit Nachnamen "Hindenburg" heißen, fahren mit ihrem Fahrzeug vom 31.Mai bis einschließlich 2. Juni kostenlos auf die Insel Sylt und wieder zurück. Auch wer ein Auto Baujahr 1927 besitzt, sollte es entstauben und für eine kleine Spritztour fit machen. Denn auch für diese Kunden ist die Fahrt am 1. Juni kostenfrei. Motorräder Baujahr 1927 fahren in der Zeit vom 17. Juni bis 30 Juni kostenlos mit dem SyltShuttle. Für alle Fahrten muss man sich allerdings vorher anmelden. Die Service-Hotline für Nachfragen: 04651-9950500 oder 9950565. Außerdem die 04661-934567.
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