Stellungnahme der Deutschen Bahn AG zum Güterzugunfall in Bad Münder:
Frankfurt am Main/Hannover (ots)
Zu aktuellen Pressemeldungen stellt die Deutsche Bahn richtig:
1. Der Bundesgrenzschutz als Bestandteil der Einsatzleitung wurde von der Deutschen Bahn am 9. September 2002, um 21.16 Uhr, etwa dreißig Minuten nach dem Unfall, über das Gefahrgut Epichlorhydrin informiert. Der Deutschen Bahn liegt dazu eine schriftliche Bestätigung des Bundesgrenzschutzes vor. Darüber hinaus verfügt die Deutsche Bahn über Informationen, die sich auch auf Aussagen von Vertretern der Feuerwehr selbst stützen. Danach war die Feuerwehr sowohl über den Unfall als auch das in einem Kesselwagen transportierte Gefahrgut rechtzeitig informiert. Behauptungen, die Feuerwehr sei verspätet über das in einem Kesselwagen transportierte Gefahrgut informiert worden, sind damit nicht nachvollziehbar.
2. Die Behauptung, der Notfallmanager der Bahn habe sein Spezialwerkzeug zur Erdung vergessen, ist falsch. Sein Einsatzfahrzeug war nachweislich vorschriftsmäßig mit zwei Erdungsstangen ausgerüstet. Weitere Erdungsstangen befanden sich an den Stellwerken in unmittelbarer Nähe zum Unfallort. Die Erdungsarbeiten wurden durch den Notfallmanager frühzeitig nach dem Unfall begonnen und schnellstmöglich abgeschlossen. Die Feuerwehr wurde durch den Notfallmanager unmittelbar nach Abschluss der Erdungsarbeiten darüber informiert.
3. Eine frühere Erdung der Oberleitung hätte durch die Feuerwehr selbst durchgeführt werden können, wie dies bei zahlreichen anderen - auch niedersächsischen Feuerwehren - bereits gemacht wird. Wiederholte Schulungsangebote zur Erdung von Oberleitungen der Bahn an die Feuerwehren im Landkreis Hameln-Pyrmont wurden nicht angenommen.
4. Unabhängig davon hätte die Feuerwehr ihre Löscharbeiten bereits vor Abschluss der Erdungsarbeiten aufnehmen können. Entsprechend feuerwehrtechnischer Regeln ist das Löschen auch bei nicht geerdeten Starkstromleitungen möglich.
Damit steht fest, dass die heute insbesondere in der Neuen Presse Hannover erhobenen Vorwürfe unbegründet sind.
Gegen die Behauptung der Neuen Presse Hannover, die Bahn habe gelogen, behält sich die Deutsche Bahn rechtliche Schritte vor.
Darüber hinaus hat sich die Deutsche Bahn bereits gestern mit der Landesregierung Niedersachsen in Verbindung gesetzt und eine gemeinsame Aufarbeitung des Krisenmanagements vorgeschlagen.
Die Deutsche Bahn wird die Staatsanwaltschaft und das Eisenbahn-Bundesamt weiterhin bei deren Ermittlungsarbeiten nach Kräften unterstützen.
Rückfragen:
Hans-Georg Kusznir Sprecher Fahrweg Tel. 069 265 32000 Fax 069 265 32007
Hans-Jürgen Frohns Sprecher für Niedersachsen, Bremen Tel. 0511 286 3498 Fax 0511 286 3345
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