Privatisierung des Werks Blankenburg gescheitert
Berlin (ots)
Neuer Eigentümer zieht sich aus der Verantwortung zurück / Aktuell: Werk Neustrelitz zum 1.2. privatisiert / Bilanz: 11 Werke erfolgreich verkauft
Der Vorstand der Deutschen Bahn AG hat beschlossen, die Schließung des ehemaligen Forschungs- und Entwicklungswerk Blankenburg einzuleiten. Zum 1. Januar 2003 sollte das Werk Blankenburg in neuen Besitz übergehen. Ende November sind die entsprechenden Verträge zwischen der Bahn und dem Investor GSU, Gesellschaft für Sicherheits- und Umwelttechnik mbH, notariell geschlossen worden. Damit waren zähe und wechselvolle Verhandlungen erfolgreich zum Abschluss gebracht. Mit dem Verkauf des Werkes hatte die Deutsche Bahn zufrieden festgestellt, dass das vordringlichste Ziel, Arbeitsplätze in Blankenburg zu sichern, erreicht ist.
Der Investor GSU hatte zum 1. Januar trotz der vertraglichen Vereinbarungen den Betriebsübergang nicht vollzogen, von der Bahn aber Auftragsgarantien zur Auslastung des Werkes oder zusätzliche Zahlungen gefordert, die weder vertraglich zugesichert waren noch in diesem Umfange zu realisieren sind. Die DB hat dann Anfang des Jahres klärende Gespräche mit GSU eingeleitet - auch unter Beteiligung und Kenntnisnahme durch das Land, jedoch ohne Erfolg. Deshalb sieht sich die Bahn veranlasst, vom geschlossenen Kaufvertrag zurückzutreten und den Betrieb zu schließen. Gleichzeitig ist die Bahn aber in die Verantwortung für die Zahlung der Gehälter an die Mitarbeiter eingetreten.
Die Bahn wird bemüht sein, einen Teil der Fertigung in andere Werke zu integrieren und damit Arbeitsplätze dorthin zu transferieren. Darüber hinaus wird Mitarbeitern des Werkes Konzern-interne Beschäftigung angeboten.
Verkauf geht vor Schließung - mit dieser konsequenten Einstellung hat die Bahn in den vergangenen Monaten bereits den Fortbestand verschiedener Werke gesichert:
· August 1999: Eisenwerk Arnstadt in Thüringen · Februar 2000: Komponentenwerk Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern · April 2001: Spezialwerk Autohaus Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern · April 2001: Fernmeldewerk München-Aubing in Bayern · Juli 2001: Stahlbau Vacha in Thüringen · Juli 2001: Stahlbau Dessau in Sachsen-Anhalt · Januar 2002: Werk Leipzig-Engelsdorf in Sachsen · Januar 2002: Gleisbaumechanik-Werk Brandenburg in Brandenburg · Mai 2002: Werk Halberstadt in Sachsen-Anhalt · September 2002: Werk Stendal (Joint Venture mit Alstom) in Sachsen-Anhalt · Februar 2003: Werk Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern
Die Bahn bedauert, dass der Grundsatz, Verkauf des Werkes geht vor Schließung, in Blankenburg nicht realisiert werden kann. In Sachsen-Anhalt konnten von den 11 erfolgreich privatisierten Werken im gesamten Bundesgebiet die Werke Stahlbau Dessau, Halberstadt und Stendal gesichert und damit Arbeitsplätze gefestigt werden.
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