Deutsche Bahn mahnt bei Tarifverhandlungen zur Vernunft
Berlin (ots)
Die Deutsche Bahn hat erneut ihr Unverständnis über Warnstreiks zum jetzigen Zeitpunkt geäußert. Personalvorstand Dr. Norbert Bensel: "Die Bahn wird am Donnerstag ihr Angebot konkretisieren. Es bleibt aber dabei: Tariferhöhungen dürfen keinen zusätzlichen Druck auf die Arbeitsplätze erzeugen." Die Lage sei schwierig genug. Die schlechte Konjunktur mache wie allen anderen Unternehmen auch der Bahn schwer zu schaffen.
Bei Tarifabschlüssen müsse in dieser schwierigen konjunkturellen Lage die Beschäftigungssicherung Vorrang haben. Dieses umso mehr, als die Arbeitslosenzahlen auf ein Rekordniveau zusteuerten. Die Bahn könne aber nur Beschäftigung sichern, wenn sie sowohl im Nah- und Fernverkehr als auch im Güterverkehr wettbewerbsfähig sei. "Das", so Dr. Bensel, "ist aber trotz der Sanierungserfolge der vergangenen Jahre noch nicht der Fall." Bei der Bahn sei die Wertschöpfung pro Mitarbeiter noch immer niedriger als der Personalaufwand pro Mitarbeiter. So zehre sich ein Unternehmen auf Dauer von innen auf.
Ohne wettbewerbsfähige Kostenstrukturen, so Bensel weiter, werde die Bahn eine Ausschreibung nach der anderen verlieren, weil Wettbewerber mit Personalkosten antreten könnten, die der Bahn von den Gewerkschaften verweigert würden. Man müsse die Bahnreform jetzt zu Ende bringen und dürfe das bisher Erreichte nicht durch ein falsches Tarifsignal wieder gefährden. Fünf Prozent höhere Entgelttarife, wie gefordert, würden die Bahn pro Jahr mit 250 Millionen Euro zusätzlich belasten. Das sei nicht darstellbar, schon gar nicht im gegenwärtigen konjunkturellen Umfeld, das umso mehr zusätzlichen Handlungsbedarf auf der Kostenseite notwendig mache, je höher der Tarifabschluss ausfalle. Bensel: "Das kann nicht im Interesse der Beschäftigten und ihrer Arbeitsplätze sein." Ebenso könne es nicht im Interesse der Beschäftigung bei der Bahn sein, wenn jetzt durch Streiks auf dem Rücken der Kunden die ohnehin schon schwierige wirtschaftliche Situation noch verschärft würde. Dr. Bensel: "Das Ende der Sanierungsphase bei der Bahn ist erstmals konkret absehbar. Und die Bahn erklärt sich heute schon bereit, die Mitarbeiter dann angemessen am Unternehmenserfolg zu beteiligen." Dieses Angebot von Bahnchef Hartmut Mehdorn sei angemessen, um die große Sanierungsleistung, die auch die Bahn-Beschäftigten erbracht hätten, schon in naher Zukunft zu honorieren, statt diese Sanierung so kurz vor ihrem erfolgreichen Abschluss durch nicht verkraftbare Tariferhöhungen zu gefährden.
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