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Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.

Nationales Verbot für die Käfighaltung von Legehennen
Entzieht sich Ministerin Renate Künast der Verantwortung für den Verbraucherschutz?

Bonn (ots)

Wie vom Zentralverband der Deutschen
Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) befürchtet, hat
Verbraucherschutzministerin Renate Künast im Rahmen der heutigen
Pressekonferenz zum Tierschutzbericht medienwirksam ein nationales
Verbot der Käfighaltung von Legehennen in Deutschland verkündet. Ein
unmittelbarer Zusammenhang mit den anstehenden Landtagswahlen in
Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz darf unterstellt werden. Mit
dieser Entscheidung von Ministerin Renate Künast wird die von der
Bundesregierung mit der EU-Richtlinie eingeleitete Weiterentwicklung
der Legehennenhaltung in Europa durch die tierschutzgerechte Haltung
von Legehennen in kleinen Gruppenkäfigen (sog. "Ausgestalteter
Käfig") völlig unverständlich und ohne Sachverstand in Deutschland
einseitig blockiert.
Hintergrund ist die Verpflichtung, bis zum 1. Januar 2002 die von
der Bundesregierung Schröder selbst eingebrachte EU-Richtlinie zum
Schutz von Legehennen in deutsches Recht umzusetzen.
Dramatische Konsequenzen für Verbraucher
Der Vorstand des ZDG betonte in einer Sitzung am vergangenen
Montag, dass ein generelles Verbot der Käfighaltung dramatische
Konsequenzen für den Verbraucher in Deutschland haben wird, da sich
das Angebot von Eiern aus deutscher Erzeugung von heute rund 65%
kurzfristig halbieren wird. Utopisch bleibt die politische
Wunschvorstellung, die deutlich kostenintensivere Alternativhaltung
von Legehennen mit wissenschaftlich belegten Nachteilen bezüglich
Produktqualität, Tiergesundheit, Umweltschutz und
Arbeitsplatzbedingungen in dem gewünschten Maße in Deutschland
auszubauen. Ein Anteil von Eiern aus Alternativhaltung in Höhe von
12% verdeutlicht die aktuelle Marktsituation in Deutschland
eindrucksvoll. Nach Auffassung von ZDG-Präsident Graf Leutrum von
Ertingen steht die politisch gewollte, erhebliche Einschränkung des
Angebots von Eiern aus heimischer Erzeugung eindeutig im Widerspruch
zum Wunsch der Verbraucher, deutsche Eier aus streng kontrollierter,
regionaler Erzeugung zu kaufen. Die Nachfrage staatlicherseits in
eine bestimmte Richtung lenken zu wollen, mündet in eine Bevormundung
der Verbraucher und negiert ihre Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten.
Dass das Verbot der Käfighaltung nur eine "Scheinlösung" ist, zeigen
die zu erwartenden Konsequenzen: So wird die Verantwortung für den
Verbraucherschutz und für den Tierschutz aus dem selbst
kontrollierbaren Einflussbereich ins Ausland mit zum Teil erheblich
niedrigeren Standards verlagert.
Forderung nach einheitlicher europäischer Regelung mit
Herkunftsangabe: Verbraucherschutz ist nicht teilbar
Die deutsche Geflügelwirtschaft fordert eine sachlich begründete
und den realen Verhältnissen Rechnung tragende Agrarpolitik mit
  • einheitlich europäischen Regelungen, denn Verbraucherschutz ist nicht teilbar, und
  • einer offenen und eindeutigen Kennzeichnung von Haltungsform und Herkunft, damit der Verbraucher eine bewusste Kaufentscheidung treffen kann.
Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft 
Hinter Hoben 149 
53129 Bonn 
Tel.: 0228 / 5300241 
Fax:  0228 / 5300277 
E-Mail:  Gefluegelwirtschaft@t-online.de

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