ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
ver.di-Medieninfo: Versicherungen: Arbeitgeber legen unzureichendes Angebot vor – Streiks vor nächster Verhandlungsrunde
Versicherungen: Arbeitgeber legen unzureichendes Angebot vor – Streiks vor nächster Verhandlungsrunde
Auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Arbeitgeberverband der privaten Versicherungswirtschaft blieb gestern (23. Februar 2022) ohne Ergebnis. Verhandelt wird für rund 160.000 Angestellte im Innendienst der privaten Versicherungswirtschaft. Begleitet wurden die Verhandlungen von ersten Streiks in der Versicherungsbranche, zu der ver.di für den 23. Februar aufgerufen hatte. In Hannover, Bremen, Hamburg und im Provinzialkonzern beteiligten sich rund 800 Beschäftigte der Branche an ersten Streiks und machten ihre Forderungen deutlich.
Der Arbeitgeberverband der privaten Versicherungsunternehmen legte ein erstes Angebot vor, das neben zwei Einmalzahlungen in Höhe von jeweils 400 Euro zum 1. April 2022 und zum 1. April 2023 eine Erhöhung der Tarifgehälter zum 1. November 2022 von 2,5 Prozent beinhaltete. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll nach Vorstellung der Arbeitgeberseite 23 Monate betragen.
„Dieses Angebot der Arbeitgeber bedeutet, dass die Inflation nur zur Hälfte ausgeglichen würde und die Einkommen der Beschäftigten spürbar sinken würden - und das bei den guten Geschäftsergebnissen der Branche. Dieses Angebot ist unzureichend und wird den Leistungen der Beschäftigten in keiner Weise gerecht“, betont ver.di-Verhandlungsführerin Martina Grundler.
Weiter kritisiert Grundler, dass auf Seiten der Arbeitgeber keinerlei Verhandlungsbereitschaft zu den Forderungen der Gewerkschaft ver.di bezüglich eines Rechtsanspruchs auf Homeoffice, einer Verbesserung der Überstundenvergütung von Teilzeitkräften und eines Rückkehrrechts auf Vollzeit für Beschäftigte, die nicht unter die gesetzliche Brückenteilzeit fallen, bestand. Gleichzeitig habe der Arbeitgeberverband seine Forderungen nach der erzwingbaren Einführung von Samstagsarbeit und der Herausnahme der übertariflichen Angestellten aus den Arbeitszeitregelungen des Tarifvertrages bekräftigt.
Diese Haltung der Arbeitgeber sei nicht nachvollziehbar, betont die Gewerkschafterin. ver.di werde die Beschäftigten der Branche neben einigen regionalen Streiks zu bundesweiten hybriden Streiks am 31. März 2022 und am 1. April 2022 aufrufen.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 1. April 2022 voraussichtlich in Düsseldorf statt.
Für Rückfragen: Martina Grundler 0160/97221121
V.i.S.d.P.
Martina Sönnichsen ver.di-Bundesvorstand Paula-Thiede-Ufer 10 10179 Berlin Tel.: 030/6956-1011, -1012 E-Mail: pressestelle@verdi.de www.verdi.de/presse